Aktien kaufen mit Dividende

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 02.10.2020


Neben dem erfolgreichen Verkauf von Aktien mit Kursgewinnen können vor allem hohe Dividendenzahlungen durch die Unternehmen, die Aktien ausgeben, für Anleger interessant sein. Vor allem in Zeiten niedriger Zinsen können Dividendenzahlungen eine Art passives Zusatzeinkommen sein.
Anleger, am Aktien kaufen mit Dividende interessiert sind, sollten sich unter anderem darüber informieren, wann ein Unternehmen Dividenden ausschüttet und somit den besten Kaufzeitpunkt bestimmen. Wichtig ist auch bei einer Dividendenstrategie, Aktien vor dem Kauf umfassend zu analysieren und sich dabei auf mehrere Bewertungskriterien zu stützen.
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Was sind Dividenden?

Unternehmen schütten mit der Dividende einen Teil ihres Gewinns an ihre Aktionäre aus. Das Aktiengesetz definiert Dividenden als „auszuschüttenden Betrag“. Neben Aktiengesellschaften schütten auch andere Kapitalgesellschaften einen Teil ihres Gewinns an Anteilseigner aus. Der Vorstand einer Aktiengesellschaft bestimmt die Höhe der Dividende, die dann von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit beschlossen wird.
Wann werden Dividenden gezahlt? Bis vor einigen Jahren wurde die Dividende meistens am Tag nach der Hauptversammlung ausgezahlt. Nach einer Gesetzesänderung, die am 1. Januar 2017 in Kraft trat, ist die Dividende frühestens am dritten Geschäftstag nach der Hauptversammlung fällig. Daher zahlen alle im DAX vertretenen Unternehmen seit 2017 ihre Dividenden immer am dritten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung aus. Es ist auch möglich, dass die Hauptversammlung eine spätere Fälligkeit beschließt oder dies in der Satzung festgelegt wird.
International einzigartig ist wohl die Dividendensaison in Deutschland. Viele Unternehmen führen ihre Hauptversammlung im Frühjahr oder im Frühsommer durch. Kurz zuvor wurden meist die Geschäftszahlen aus dem Vorjahr vorgelegt. Die Dividendensaison in Deutschland fällt daher in die Monate März bis Juni. Allerdings weicht bei einigen Unternehmen das Geschäftsjahr vom Kalenderjahr ab, sodass sich auch der Termin der Hauptversammlung verschiebt.
In den USA ist es nicht ungewöhnlich, dass Dividenden jedes Quartal ausgezahlt werden und in Großbritannien sind halbjährliche Dividenden nicht unüblich. Aktionäre können so über das Jahr verteilt auf Gewinnanteile von Unternehmen hoffen. Anleger können also durchaus taktisch vorgehen und müssen eine Aktie nicht dauerhaft halten, um Dividenden zu erhalten.
Aktien kaufen mit Dividende

Wer bekommt Dividenden?

Jeder Anleger, der eine Aktie mindestens einen Tag vor dem Ex-Tag, also dem Tag nach der Hauptversammlung, gekauft hat, bekommt die Dividende ausgezahlt. Die Antwort auf die Frage „Wer bekommt eine Dividende“ sind also Anleger, die an diesem Stichtag im Besitz der Aktie sind. Halten Trader an diesem Tag eine Aktie über CFDs, haben auch sie Anspruch auf eine Dividende. Anleger müssen eine Aktien vor Dividende kaufen, um die Dividendenzahlung zu erhalten.
Auch bei Namensaktien besteht ein Dividendenanspruch. Dazu müssen Aktionäre am Tag der Hauptversammlung im Aktionärsverzeichnis eingetragen sein. In anderen Ländern gelten abweichende Bestimmungen. Oft wird der Stichtag im englischen Sprachraum als Record Date bezeichnet. Ob eine Dividende nun einmal im Jahr oder jedes Quartal ausgezahlt wird, gibt der Auszahlungsrhythmus vor. Unternehmen in Europa zahlen Dividenden

  • monatlich
  • vierteljährlich
  • halbjährlich oder
  • jährlich

aus.
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Der Aktienhandel Ex-Dividende

Am Tag nach der Dividendenzahlung wird die Aktie Ex-Dividende gehandelt. Damit ist oft ein Rückgang des Kurses verbunden, da die Bruttodividende vom vorherigen Aktienkurs abgezogen wird. Das Herausrechnen der Dividende aus dem Aktienkurs wird als Dividendenabschlag bezeichnet. Oft wird die Dividende in Währungseinheiten pro Aktie angegeben, gelegentlich aber auch in Prozent des Nennwerts. Im Jahr 2019 schütteten laut dem Statistikportal Statista.de die 30 DAX-Unternehmen mehr als 38 Milliarden Euro an Dividenden an ihre Aktionäre aus. Die Auszahlung erfolgt auf das Verrechnungskonto, nicht auf das Depot. Über letzteres werden nur Transaktionen abgewickelt, während Zahlungen über das Verrechnungskonto laufen.
Anleger sollten beachten, dass Einnahmen aus Dividenden steuerrechtlich als Einkünfte aus Kapitalvermögen gelten und damit in der Steuererklärung angegeben werden müssen. Zudem werden 25 Prozent Abgeltungssteuer fällig. Bei ausländischen Aktien wird die Abgeltungssteuer in der Regel im Land, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, als Quellensteuer einbehalten. Die Höhe der Abgeltungssteuer ist von Land zu Land verschieden, 15 Prozent sind aber durchaus üblich.
Bei ausländischen Anlagen müssen Anleger diese in jedem Fall in ihrer Steuererklärung angeben, um nicht doppelt Steuern zu zahlen. In Deutschland wird die Abgeltungssteuer meist direkt von der Bank oder dem Broker, bei dem Anleger handeln, einbehalten und ans Finanzamt abgeführt. Mit einem Freistellungsauftrag können sich Anleger dabei einen Freibetrag von 801 Euro sichern.
Dividendenzahlung

Bedeutung der Dividendenrendite

Im Zusammenhang mit Aktien kaufen mit Dividende fällt immer wieder der Begriff der Dividendenrendite, die als Kriterium für besonders dividendenstarke Aktien gilt. Berechnet wird die Dividendenrendite anhand des Aktienkurses und beschreibt das Verhältnis der Dividende zum aktuellen Aktienkurs. Die 30 DAX-Unternehmen weisen laut Statista.de durchschnittlich eine Dividendenrendite von drei bis vier Prozent auf. Dividendenrendite und Aktienrendite bestimmen die Performance einer Aktie. Die 15 DAX-Unternehmen mit der höchsten Rendite sind auch im DivDAX verzeichnet.
Die Dividendenrendite zeigt damit, wie viel Prozent des Aktienkurses als Dividende ausgeschüttet wird. Dazu wird die Dividende durch den aktuellen Kurs geteilt. Anleger nutzen diese wichtige Kennzahl auch, um mehrere Aktien zu vergleichen. Typische Dividendenrenditen liegen bei zwei bis acht Prozent. Sind die Zinsen am Markt niedrig, sind auch Aktien mit vergleichsweise geringen Dividendenrenditen für Anleger interessant. Steigen aber die Zinsen, werden vor allem Aktien mit hohen Renditen wieder attraktiv.
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Bewertung von Unternehmen durch Dividendenrendite

Über die Dividendenrendite können Anleger oft sehen, ob ein Unternehmen wirtschaftlich stabil ist. Dies gilt auch für die Dividende selbst und ihre Höhe. Zudem wirkt sich die Dividendenrendite als wichtige Kennzahl auf die Börse aus und kann dort Impulse geben. Einige Unternehmen schütten aber auch dann noch Dividenden aus, wenn im Vorjahr nur geringe Gewinne oder gar Verluste eingefahren wurden.
Unternehmen achten jedoch meist darauf, die Dividende nur von Gewinnen auszuzahlen, die nicht zur Tilgung von Schulden oder für wichtige Investitionen gedacht sind. Unternehmen, die gerade stark wachsen oder hohe Investitionen einplanen müssen, entscheiden sich daher oft, keine oder nur sehr geringe Dividenden auszuzahlen. Auch große Unternehmen wie Apple verzichten teilweise auf Dividenden. Apple zahlte von 1995 bis 2012 gar keine Dividenden aus.
In der Regel zieht ein Unternehmen von seinem Gewinn zunächst Steuern und Zinsen ab und berechnet dann die Dividende. Muss ein Unternehmen also keine Schulden abbezahlen und nur wenig investieren, kann die Dividende sehr hoch ausfallen. Aus diesem Grund schütten Unternehmen, die nicht unbedingt zu den Top-Unternehmen eines Landes gehören, oft sehr hohe Unternehmen aus, auch wenn ihr Gewinn vergleichsweise gering ist.
Aktien vor oder nach der Hauptversammlung kaufen

Unternehmen ohne Dividendenausschüttungen

Wie bereits erwähnt, verzichten einige Unternehmen – beispielsweise im Wachstum befindliche Technikunternehmen – ganz auf Dividenden. Sie möchten ihre Gewinne lieber vollständig in Forschung, Entwicklung und Wachstum reinvestieren. Einige Unternehmen schütten auch eher symbolisch kleinere Dividenden aus, um ihre Aktionäre trotz eines schlechten Jahres „bei der Stange zu halten“. Dies kann beispielsweise bei Rückversicherern der Fall sein, die hohe Rücklagen und Zahlungen, beispielsweise bei Naturkatastrophen, aufbringen müssen.
Andere Unternehmen schütten eher geringe Dividenden aus, um zu expandieren oder den Gewinn in die Weiterentwicklung von Produkten zu stecken. Dies kann sich letztendlich sogar positiv auf die Aktie auswirken. Daher müssen geringen Dividenden kein Nachteil sein. Unternehmen können sich langfristig besser am Markt positionieren oder ihre Marktanteile ausbauen. Übrigens könne sich Unternehmen auch dafür entscheiden, Sachdividenden auszuzahlen oder die Dividende in Aktien an die Anteilseigner zurückzugeben. Letzteres wird als Stockdividende bezeichnet.
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Kosten beim Aktienkauf

Neben möglichen Kursverlusten können dabei auch zu hohe Transaktionskosten die Rendite senken. In einigen Fällen zahlen Anleger mehr für eine Transaktion, als sie zuvor gedacht haben. Neben der Orderkosten fallen bei Brokern und Banken zudem Börsengebühren und Maklergebühren an. Daher sollten Anleger die Kosten der einzelnen Broker gut prüfen. Der Handel über XETRA ist meist günstiger als an Parkettbörse. Die höchsten Gebühren erheben Broker in der Regel für den Handel an Börsen im Ausland. Dazu kommen je nach Börse Clearing- oder Settlementgebühren.
Anleger sollten daher gut prüfen, ob der Broker ihrer Wahl die für sie interessanten Aktien anbietet und wie hoch die individuellen Kosten ausfallen. Einen Unterschied kann es beispielsweise machen, ob ein Broker mit festen oder prozentualen Ordergebühren arbeitet.
Die Kosten wirken sich in jedem Fall negativ auf die Rendite aus. Anleger müssen bei hohen Kosten auch höherer Gewinne erzielen, um die Kosten wieder auszugleichen. Vor allem bei niedrigen Anlagesummen wirken sich die Kosten besonders deutlich aus. Bei größeren Transaktionen fallen die Kosten oft weniger ins Gewicht.
Anleger sollten daher auf

  • Ordergebühren
  • Börsengebühren
  • Maklergebühren und
  • die Abgeltungssteuer

achten.
Aktien vor Dividende kaufen

Aktien vor oder nach der Hauptversammlung kaufen?

Hoffen Anleger auf hohe Dividenden, so stellt sich die Frage, ob sie Aktien vor oder nach der Hauptversammlung kaufen sollten. Um überhaupt Anspruch auf eine Dividende zu haben, ist der rechtzeitige Kauf vor der Hauptversammlung wichtig. Einige Anleger hoffen, dass die Aktie kurz nach dem Ex-Dividendehandel wieder steigt und verkaufen sie dann wieder. Daher kann es auch sinnvoll sein, Aktien nach der Dividende zu kaufen. Je nach eigener Strategie kann es sinnvoller sein, eine Aktie vor oder nach der Dividendenausschüttung zu kaufen.
Anleger planen oft, eine Aktie zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt kurz vor der Hauptversammlung zu erwerben. Dies kann einige Wochen, aber auch nur wenige Tage vor dem Stichtag sein. Diese Anleger sind jedoch vielerorts nicht gern gesehen. Daher geben einige Unternehmen den genauen Termin ihrer Hauptversammlung erst kurzfristig bekannt. Zudem wird die Dividende unter Umständen erst einige Wochen nach der Hauptversammlung ausgezahlt. Mit diesem Vorgehen wollen Unternehmen und Banken gegen „Dividendenjäger“, also Anleger, die nur auf besonders hohe Dividenden aus sind, vorgehen.
Anleger setzen oft auf eine Mischung beider Möglichkeiten. Sie kaufen eine Aktie einige Wochen oder gar Monate vor der Hauptversammlung und halten sie auch nach diesem Termin noch eine Weile. Anleger kommen so in den Genuss der Dividende, können aber zugleich auch von möglichen Kurssteigerungen nach der Dividendenausschüttung profitieren. Diese Strategie kann sich durchaus auszahlen.
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Vorgehen mit Risiken

Das Dividendenstripping stellt eine besondere Form einer Dividendenstrategie dar und ist eine Kombination aus Verkauf und Kauf einer Aktie. Anleger verkaufen die Aktie kurz nach der Dividendenausschüttung, aber nur, um sie wenig später wieder zu kaufen. So wollen Anleger von Kursschwankungen rund um die Dividendenauszahlung profitieren. Das Dividendenstripping ist damit auch eine Form von Kurssicherungsgeschäften. Anleger wollen dabei eine positive Differenz zwischen den Aktienkursen vor und nach der Dividendenzahlung nutzen, denn diese Kursgewinne sind steuerfrei.
Das Vorgehen, Aktien kurz nach der Dividendenausschüttung zu kaufen, kann mit großen Risiken einhergehen. Neben dem Dividendenabschlag am Tag nach der Ausschüttung können auch andere Faktoren zu sinkenden Kursen führen. Beispiele sind:

  • schwäche Geschäftszahlen
  • schlechte Aktien Prognosen für die kommenden Monate oder
  • auf der Hauptversammlung angekündigte Personalwechsel.

Aktien nach Dividende
Derartige Ankündigungen können rasch zu sinkenden Kursen führen. Kursverluste nach der Dividendenausschüttung lassen die Gewinne ebenfalls sinken, wenn die Aktie schnell wieder verkauft werden soll. Daher kann eine kurzfristige Investition in Aktien mit hohen Risiken verbunden sein.
Der Kauf direkt vor eine Dividendenausschüttung ist in vielen Fällen nicht sinnvoll. Besser kann es sein, eine Aktie kurz nach der Dividendenausschüttung zu erwerben. Einige Broker geben ihre Provisionen in Prozent an und berücksichtigen dabei den aktuellen Aktienkurs. So kann der Kauf zu diesem Zeitpunkt sehr günstig sein, insbesondere wenn der Aktienkurs nach der Dividendenausschüttung fällt.
Dieses Vorgehen ist insbesondere für langfristig orientierte Anleger oftmals sinnvoll. Sie erwerben ein Aktien im ersten Jahr zu einem günstigen Preis kurz nach der Dividendenausschüttung und können für das nächste Jahr auf eine möglichst hohe Dividende hoffen. Allerdings ist nicht garantiert, dass der Kurs nach der Dividendenausschüttung deutlich sinkt und später wieder steigt. Auch eine für eine hohe Dividende gibt es keine Sicherheit.
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Langfristige Anlagen in Aktien

Kurzfristige Anlagestrategien mit Käufen und Verkäufen rund um den Termin der Hauptversammlung sind oft wenig sinnvoll. Langfristige Anlagen in Aktien können mehr Erfolg versprechen. Zudem sind kurzfristige Anlagen in Aktien oft nur dann sinnvoll, wenn Anleger über viel Wissen rund um Unternehmen, Märkte und Aktien verfügen. Anleger mit wenig Erfahrung sollten mit langfristigen Strategien in den Handel starten.
Untersuchungen kamen in der Vergangenheit ebenfalls zu dem Ergebnis, dass kurzfristige Dividendenstrategien oftmals zu mehr Verlusten als Gewinnen geführt haben. Unter anderem zeigte eine Studie, dass nur 30 Prozent solcher Transaktionen mit Gewinnen endeten. Die Risiken für kurzfristige Aktienkäufe rund um den Hauptversammlungstermin sind also mit vielen Gefahren verbunden. Oftmals ist es daher sinnvoller, die Aktie vor der Hauptversammlung zu kaufen, aber langfristig in diese zu investieren. Auch mit Blick auf Orderkosten und Steuern kann dieses Vorgehen günstiger sein.
wann werden Dividenden gezahlt

Dividendenstrategien für langfristige Investments

Unter Dividendenstrategie versteht man eine Vorgehensweise im Aktienhandel, bei der Anleger gezielt Aktien mit hohen Dividenden auswählen. Anleger suchen dabei oft gezielt nach wirtschaftlich starken und soliden Unternehmen, die aus diesem Grund hohe Anteile ihrer Gewinne an Aktionäre ausschütten können.
Investments ausschließlich in dividendenstarke Aktien kann jedoch zulasten einer breiten Streuung gehen. Anlegern wird immer wieder empfohlen, ihre Anlagen zur Risikoabsicherung breit zu verteilen. Wer beispielsweise nur in die 15 Aktien aus dem DivDAX investiert, stellt sein Portfolio unter Umständen nicht breit genug auf.
Gewinne am Aktienmarkt setzen sich in der Regel aus Kurssteigerungen und Dividenden zusammen. Gewinne können damit auch durch den Verkauf einer Aktie nach einer Kurssteigerung entstehen. Daher kann es ein zu einseitiges Vorgehen sein, sich lediglich auf Dividenden zu verlassen. Auch wer Aktien nur aufgrund einer besonders guten Dividendenrendite auswählt, analysiert womöglich zu einseitig. Diese Kennzahl ist nur eine von vielen. Anleger sollten sich ohnehin nie auf nur eine Angabe verlassen, sondern ihre Entscheidung für oder gegen eine Aktie von einer breiten Informationsbasis abhängig machen.
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Dividenden als passives Einkommen

Viele Anleger hoffen, über Dividenden eine Art passives Einkommen zu erzielen. Dividenden sind aus dieser Perspektive mit Zinsen bei Sparguthaben zu vergleichen. In Phasen mit niedrigen Zinsen, wie wir sie seit einigen Jahren erleben, können Dividenden daher attraktiver sein, als auf Wertsteigerungen bei festverzinslichen Anlagen zu hoffen. Wer auf dividendenstarke Aktien setzt, kann unter Umständen jährliche Renditen von vier Prozent erreichen.
Dividenden können also eine Art monatliche Zusatzrente darstellen und werden gelegentlich auch als neue Art von Zinsen bezeichnet. Mit einer guten Dividendenstrategie können Anleger mit einer Investitionssumme von 30.000 Euro durchaus feste Einnahmen von 1.000 Euro im Jahr erreichen. Bei höheren Summen erhöhen sich die jährlichen Einnahmen. Dividenden sind damit durchaus ein Weg, um feste und regelmäßige zusätzliche Einnahmen zu erzielen und damit in Phasen mit niedrigen Zinsen durchaus eine Alternative.
Unterstützt wird dieses Vorgehen bei einigen Unternehmen durch Aktienrückkaufprogramme, die Dividendenausschüttung ergänzten oder ersetzen können. Aktionäre erhalten Geld vom Unternehmen, wenn sie Aktien an dieses zurückverkaufen. Mit diesem Vorgehen verringern Unternehmen die Anzahl der sich im Umlauf befindenden Aktien und verteilen den Unternehmenswert auf eine kleinere Aktienzahl.
Der Gewinn pro Aktie erhöht sich so und die Aktie wird höher bewertet. Dies macht Aktien für Anleger attraktiver und stabilisiert in vielen Fällen den Aktienkurs. In Deutschland ist gesetzlich vorgegeben, dass Unternehmen auf ihrer Hauptversammlung maximal einen Rückkauf von zehn Prozent seiner Aktien beschließen darf. Aktienrückkaufprogramme können damit eine Dividendenstrategie erweitern und ergänzen.
wer bekommt Dividende

Aktien mit hohen Dividenden auswählen

Im Rahmen einer Dividendenstrategie wählen Anleger gezielt Aktien mit besonders hohen Dividenden bzw. einer vorteilhaften Dividendenrendite aus. Letzteres ist meist das wichtigste Kriterium bei der Auswahl. Anleger wollen auf diesem Weg stabile Einnahmen erzielen und erhoffen sich weniger besonders volatile Kurse.
Unternehmen, die in der Lage sind, hohe Renditen auszuzahlen, gelten auch insgesamt als wirtschaftlich gut aufgestellt. Schwanken die Dividenden oder werden nur geringe Gewinnanteile ausgezahlt, kann dies darauf hindeuten, dass das Unternehmen auf weniger stabilen Beinen steht. Steigt jedoch die Dividendenrendite überdurchschnittlich, so sollte dies als Warnsignal gewertet werden. Dieser könnte ein Hinweis auf eine Unterbewertung der Aktie sein. Anleger können über die Dividendenrendite also auch unterbewertete Aktien finden.
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Dividendenstrategie nach Graham

Als „Erfinder“ der Dividendenstrategie gilt der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Graham. Graham wurde vor allem durch seine fundamentale Wertpapieranalyse bekannt. 1949 stellte er in seinem Buch „The Intelligent Investor“ seine Dividendenstrategie vor, die heute als Grundlage vieler anderer Dividendenstrategien gilt. Darin empfahl er Anlegern, die zehn Aktien aus dem Dow Jones mit der höchsten Dividendenrendite in ihr Depot aufzunehmen. Falls es zu Veränderungen gekommen ist, können Anleger nach einem Jahr ihr Depot umschichten.
Graham argumentiert, dass die zehn größten Werte im US-Leitindex als besonders solide gelten und oftmals hohe Dividenden ausgeben. Diese Strategie ist eher langfristig ausgelegt. Umgangssprachlich hat sich für Grahams Strategie die Bezeichnung „Dogs of the Dow“ eingebürgert. Damit sind wohl Aktien gemeint, die trotz hohen Dividenden bei vielen Anlegern als eher unattraktiv gelten und auf den ersten Blick nicht als Diversifikation zum Portfolio gelten.

Weiterentwicklung durch O‘Higgins

1991 entwickelte der irische Ökonom Michael O‘Higgins die Dividendenstrategie von Graham weiter und stellte seine Low-5-Strategie vor. Er ergänzte die Vorschläge Grahams um den Aspekt, die Aktien mit dem niedrigsten Kurs im Dow Jones besonders unter die Lupe zu nehmen. Im Buch „Beating the Dow“ schlägt er vor, in die fünf Aktien aus dem Dow Jones mit dem niedrigsten Kurs (Low 5) zu investieren. Nach einer Haltedauer von einem Jahr können Anleger dann gegebenenfalls ihr Depot umschichten.
O‘Higgins sagt, dass Aktien mit einem auf den ersten Blick niedrigeren Kurs zugleich höhere Kursschwankungen aufweisen. Ist die Dividendenrendite hoch, steigt früher oder später auch der Kurs wieder an. Ökonomen können die Strategie von O‘Higgins bis zum Jahr 1998 belegen, danach aber keine nennenswerten Renditen ausmachen.
Aktien kaufen mit Dividende

Dividendenstrategien mit Risiken verbunden

Wie andere Anlagestrategien sind auch Dividendenstrategien mit Risiken verbunden. Zudem kann sich dieses Vorgehen nicht in jedem Fall lohnen, insbesondere da eine hohe Dividendenrendite nicht immer ein wirkliches Kriterium für die Qualität einer Aktie ist. Eine besonders hohe Dividendenrendite kann Anleger sogar in die Irre führen. In den letzten Jahren wiesen einige Aktien eine sehr hohe Dividende bzw. Dividendenrendite auf, was in der Regel ein Zeichen für wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens ist, aber in diesen Fällen eher ein Anzeichen war, dass es die Situation des Unternehmens nicht gut aussah.
Ein Beispiel dafür ist General Motors. Vor 15 Jahren konnte der Autokonzern eine ungewöhnlich hohe Dividendenrendite vorlegen. Die Ursache dafür war aber, wie vielen Anlegern erst im Nachhinein klar wurde, dass Konkurrenten ihre Autos zu besseren Preisen und mit mehr Leistungen anboten. Immer mehr Anleger trennten sich von ihren General-Motors-Aktien und der Kurs sank deutlich. Zieht man hier die Dividendenstrategie nach Graham heran, wäre die GM-Aktie 2005 sehr interessant gewesen, aber das Unternehmen befand sich damals schon in einer sehr schweren Phase und ging in der Folge 2009 in die Insolvenz. General Motors konnte danach nur mit Unterstützung des Staates gerettet werden.
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Nicht nur auf Dividendenrendite verlass

Eine hohe Dividendenrendite in Verbindung mit sinkenden Aktienkursen kann auch auf wirtschaftliche Probleme hinweisen, die unter Umständen erst mit einiger zeitlicher Verzögerung offensichtlich werden. Die Folge ist oft unter anderem, dass die Dividende später wieder sinkt. Anleger sollten sich daher bei der Auswahl einer Aktie nicht nur aufgrund von hohen Dividenden und Dividendenrenditen entscheiden. Zudem kann es ratsam sein, nicht immer die Aktie mit der höchsten Dividendenrendite zu wählen, sondern dieses Kriterium zu nutzen, um wirtschaftlich gut aufgestellte Unternehmen und stabile Aktien zu finden.
Anleger sollten dabei unter anderem prüfen, ob das Unternehmen in den letzten Jahren seine Dividende gekürzt hat oder gar ganz auf eine Ausschüttung verzichten musste. Nur wenigen Unternehmen ist es gelungen, in den letzten 25 Jahren die Dividende in jedem Jahr zu steigern. Ist dies aber der Fall, wird deutlich, dass ein Unternehmen auch wirtschaftliche Krisen gut überstehen kann und mit einem soliden Geschäftsmodell arbeitet.
Dividendenzahlung

Dividendenstrategien mit Vor- und Nachteilen

Anlagestrategien haben immer Vor- und Nachteile. Dividendenstrategien sind in der Regel leicht zu verstehen und einfach mit wenig Aufwand umsetzbar. Insbesondere für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont kann beispielsweise die Strategie nach Graham interessant sein. Vor allem, wenn die Zinsen niedrig sind, sind Dividendenstrategien oft eine gute Alternative. Die Gesamtrenditen unterliegen dabei zudem oft geringeren Schwankungen.
Allerdings bergen Dividendenstrategien, wie das oben genannte Beispiel von General Motors zeigt, auch die Gefahr von Fehleinschätzungen. Schätzt ein Anleger ein Unternehmen aufgrund einer hohen Dividende oder Dividendenrendite falsch ein, kann dies langfristig Verluste bedeuten. Weitere Nachteile und Risiken sind

  • fehlende Diversifikation des Depot
  • Steuernachteile
  • nicht für kurzfristige Strategien geeignet.

Eine starke Konzentration auf dividendenstarke Aktien kann dazu führen, dass das Aktiendepot nicht ausreichend diversifiziert ist. Für kurzfristig agierende Anleger eignen sich Dividendenstrategien ohnehin kaum. Steuerlich kann dieses Vorgehen ein Nachteil sein, da Dividenden jedes Jahr aufs Neue versteuert werden müssen. Zudem muss der Gewinn aus dem Verkauf eine Aktie ebenfalls versteuert werden. Dennoch sind Dividendenstrategien gerade für langfristig orientierte Anleger in jedem Fall eine Option.
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Fazit: Aktien kaufen mit Dividende für langfristig orientierte Anleger sinnvoll

Depot TestDie Dividendensaison in Deutschland ist in dieser Form wohl international einmalig. Zwischen März und Juni schütten viele Unternehmen kurz nach ihrer Hauptversammlung oft hohe Dividenden aus. Daher kann es sich für Anleger durchaus lohnen, insbesondere nach dividendenstarken Aktien Ausschau zu halten. Neben der Höhe der Dividende ist dabei oft die Dividendenrendite ein wichtiges Kriterium. Allerdings sollten Anleger die Aktie dennoch gründlich analysieren und sich nicht ausschließlich auf die Dividende und die Dividendenrendite verlassen. Dies kann gravierende Fehleinschätzungen zur Folge haben.
Aktien vor oder nach der Hauptversammlung kaufen
In der Regel weisen Aktien mit regelmäßigen und hohen Renditen darauf hin, dass hinter der Aktie ein solides Unternehmen steht. Gerade in Zeiten mit niedrigen Zinsen können Aktien mit Dividenden eine gute Alternative darstellen. Allerdings sollten Anleger dennoch darauf achten, dass ihr Portfolio möglichst breit aufgestellt ist. Andernfalls ist das Risiko für Verluste zu hoch.
Dividendenstrategien bringen wie jede Anlagestrategien Vor- und Nachteile mit sich. Dennoch kann sich eine gut überlegte Dividendenstrategie auszahlen. Anleger sollten dabei aber im Hinterkopf behalten, dass Gewinne im Aktienhandel immer aus der Kombination aus Kursgewinnen und Dividenden entstehen. Zudem sollten sich Anleger gut überlegen, ob sie eine Aktie vor oder nach der Hauptversammlung kaufen.
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