Börsencrash: Was sind krisensichere Aktien?

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 06.04.2021


Die Geschichte hat gezeigt, dass es immer wieder zu großen Börsencrashs kommen kann. Bei vielen Anlegern sind die Ereignisse 2008 sicher noch allzu gut präsent. Damals kam es während der Finanzkrise – unter anderem ausgelöst durch eine Immobilienblase in den USA – zu großen Turbulenzen an der Börse und in der gesamten Weltwirtschaft. Es ist durchaus möglich, dass es auch in Zukunft wieder zu einer ähnlichen Situation kommen kann. Doch wann kommt der nächste Börsencrash und was sind in dieser Situation krisensichere Aktien?

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Krise kann auf andere Länder überspringen

Heute kann sich eine wirtschaftliche Krise in einem Land rasch auch auf andere Ländern auswirken, da die Volkswirtschaften der Welt sehr eng miteinander verknüpft sind, insbesondere die großen Volkswirtschaften wie die USA, die Eurozone und Teile Asiens. Eine regionale Krise kann so rasch einen Dominoeffekt zur Folge haben und viele Länder mit in die Krise stürzen. Auch bleibt eine solche internationale Finanzkrise nicht nur auf eine Branche beschränkt, sondern zieht oft rasch weite Kreise.

Früher oder später wird es – wie die Geschichte gezeigt hat – wieder zu einem Börsencrash kommen. Die Frage „Wann kommt nächster Börsencrash?“ und wie gravierenden die Auswirkungen sind, lässt sich jedoch nicht vorhersagen. Unter Umständen tritt auch der Fall ein, dass zunächst einige kleinere Crashs auftreten und in einigen Jahren ein großer Finanzcrash die Börsen und andere Teile der Wirtschaft treffen wird. Anleger können sich jedoch durchaus mit speziellen Anlagestrategien darauf vorbereiten und sicher anlegen in der Krise. Wichtig ist jedoch vor allem, im Hinterkopf zu behalten, dass es früher oder später wieder zur einem Börsencrash kommen wird. Dies ist zu fast 100 Prozent sicher, offen sind nur die Fragen, wann dies der Fall sein wird und was die Folgen sind.

Was ist ein Börsencrash?

Sinkende Aktienkurse sind an der Börse vollkommen normal. Kein Aktienkurs kann immer nur ansteigen. Irgendwann fällt jede Aktie wieder. Dies muss auch nicht zwangsläufig einen Totalverlust zur Folge haben, viele Kurse erholen sich nach einem Kursrückgang rasch wieder. Doch was ist ein Börsencrash? Ein größerer Börsencrash würde aber in kurzer Zeit viele Branchen und auch die Realwirtschaft erreichen. Gravierende Folge für viele Menschen in aller Welt angefangen mit hoher Arbeitslosigkeit sind dann nicht auszuschließen.

Viele Crashs in den letzten Jahrzehnten sind in die Geschichte eingegangen. Im Laufe der Zeit wurde so auch der Begriff „Black Friday“ geprägt. Oft kam es in der Tat an einem Freitag zu einem Börsencrash. Schon im 18. Jahrhundert gab es Freitag, die an der Börse sehr schlecht verliefen. Der erste „Schwarze Freitag“ war wohl während der Finanzkrise in Amerika im September 1869.

Fällt der Begriff „Black Friday“, denken viele Menschen wohl direkt an den 25. Oktober 1929, obwohl dieser Börsencrash in den USA eigentlich an einem Donnerstag begann, aber aufgrund der Zeitverschiebung hierzulande erst am Freitag wahrgenommen wurde. Dieser massive Börsencrash Ende Oktober 1929 hatte letztendlich die Weltwirtschaftskrise zur Folge. Ebenso wie 2008 haben sich aber auch damals die Märkte langfristig wieder erholt.

Börsencrash

Oft Finanzblase vor Crash

Vielen Crashs geht eine Finanzblase voraus. Unzählige Anleger investieren über einen langen Zeitraum in Anlagen, die besonders im Trend liegen. Diese sind jedoch irgendwann klar überbewertet und es ist so gut wie sicher, dass die Kurse in nahender Zukunft sinken werden. Viele Anleger denken jedoch, dass Investments in diese boomenden Werte weiter sinnvoll sind und investieren weiter. Sie denken, dass der Crash nicht unmittelbar vor der Tür steht, obwohl es bereits erste Anzeichen gibt. So wird die Blase immer größer und ihr Platzen kann schlimme Folgen haben, die in aller Welt Schäden anrichten. So ging der Finanzkrise 2008 eine Immobilienblase in den USA voraus.

In einer solchen Blase investieren Anleger oft nicht mehr in real existierende Werte. Sogar Kredite werden als Absicherung verpfändet. Während einer Finanzkrise bzw. eines Börsencrashs verlieren viele Anleger Geld, was auch die Kaufkraft sinken lässt. Die Folge sind große Schäden für Unternehmen, Staaten und Privatpersonen. Viele Börsencrashs gehen rasch als Krise auf die ganze Wirtschaft über.

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Wann kommt der Crash in Deutschland?

Viele Experten gehen davon aus, dass auch in Zukunft wieder ein Börsencrash kommen wird, vielleicht sogar ein sehr großer. Derzeit sieht es aber nicht danach aus, dass dies in naher Zukunft der Fall sein wird. Anleger können daher weiter in Aktien investieren, sollten sich aber damit auseinandersetzen, dass es jederzeit wieder zu einem Crash kommen kann. Werden erste Anzeichen sichtbar, kann es sinnvoll sein, sein Kapital rechtzeitig abzuziehen. Immer wieder reduzieren Depots aber schon jetzt ihre Anlagen. Dies hängt jedoch weniger mit einem drohenden Crash zusammen, sondern eher damit, dass der Aktienhandel auf dem kontinuierlichen Kauf und Verkauf von Aktien besteht und sich Anleger von Werten trennen, die für sie nicht mehr rentabel sind.

Der nächste große Börsencrash kann in fünf, zehn oder 15 Jahren kommen, vielleicht dauert es aber auch noch wesentlich länger. Bis dahin wird es aber womöglich zu mehreren kleineren Crashs kommen. Aktuell sehen wir beispielsweise, dass wir seit einigen Jahren mit ungelösten geopolitischen Konflikten wie dem Konflikte in der Ostukraine oder den Folgen des Brexit-Votums konfrontiert sind. Gefühlt haben solche geopolitischen Konflikte, die auch Auswirkungen auf die Börsen der Welt haben, in den letzten Jahren zugenommen. Dies könnten in jedem Fall weitere Turbulenzen an den Börsen zur Folge haben. Nach dem Brexit-Referendum 2016 dauerte es beispielsweise nicht lange, bis das Britische Pfund massiv an Wert verlor. In jedem Fall sollten Anleger daher auf eine gute Absicherung ihrer Anlagen achten und ihr Portfolio sinnvoll diversifizieren.

Im schlimmsten Fall könnte ein großer Finanzcrash sogar Menschenleben fordern, beispielsweise durch Hungersnöte. Einige Worst-Case-Szenarien beschreiben sogar, dass die Wirtschaft so stark zusammenbrechen könnte, dass nur noch der Tauschhandel funktionieren wird. Dies ist zwar theoretisch möglich, aber derzeit unrealistisch. Nach einem großen Börsencrash kann es aber durchaus dazu kommen, dass viele Menschen in finanzielle Schwierigkeiten kommen und Geld einsparen müssen. Dennoch werden sich Märkte und Wirtschaften früher oder später wieder erholen.

Krisensichere Aktien

Mögliche Folgen der Krise

Droht eine Krise, können Anlagen in Sachwerte, deren Wert auch nach der Krise noch vorhanden sein wird, investieren. Beispiele hierfür sind Immobilien oder Gold. Zu einer Anlagestrategie für einen möglichen Börsencrash ist es aber auf jeden Fall wichtig, sich mit den möglichen Szenarien für einen Crash und dessen Folgen zu beschäftigen. Erste Anzeichen für einen nahenden Crash treten oft schon lange vor dem eigentlichen Kursabsturz auf. Viele Anleger ignorieren diese aber viel zu lange. Beispielsweise können politische Ereignisse Vorboten eines Crashs sein. Würden sich beispielsweise mehrere Staaten dafür entscheiden, aus dem Euro auszutreten, könnte dies durchaus einen Crash zur Folge haben. In diesem Fall könnten

  • eine massive Rezession
  • steigende Arbeitslosigkeit
  • eine hohe Inflation oder
  • der Wegfall der Altersvorsorge

die das Ergebnis sein. Womöglich kommt es auch zu Unruhe in der Bevölkerung, wie beispielsweise zuletzt infolge der wirtschaftlichen und politischen Krise in Venezuela.

Nicht nur Anleger, sondern auch Staaten sollten sich auf einen drohenden Finanzcrash vorbereiten und beispielsweise Rücklagen bilden. So kann es beispielsweise erneut dazu kommen, dass Banken gerettet werden müssen. Für Unternehmen gilt ähnliches, auch sie können durch eine solchen Crash enorm betroffen sein und müssen im schlimmsten Fall Insolvenz anmelden. Oft tritt ein Finanzcrash nicht nur an der Börse auf, sondern betrifft auch Banken und Versicherungen, die im Verlauf der Krise zahlungsunfähig werden. Dies war auch 2008 der Fall. Zunächst war Lehman Brothers zahlungsunfähig, danach folgten weitere lokale Banken und auch große Banken wie die Citigroup gerieten in Schwierigkeiten.

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Crash kündigt sich lange an

Ein Börsencrash kündigt sich oft von langer Hand an. Das Sprichwort „die Ruhe vor dem Sturm“ ist in vielen Fällen vollkommen zutreffend. Oft steigen die Kurse kurz vor einem Crash sogar nochmal deutlich an und Anleger werden euphorisch und handeln unüberlegt. Anleger erkennen die Vorboten eines Crashs oft nicht und haben vielleicht sogar Angst, selbst den Kursabsturz auszulösen. Sogar Experten mit vielen Jahren Erfahrung haben in der Vergangenheit einen Crash nicht kommen sehen oder die Anzeichen erst spät erkannt.

Von einen großen Börsencrash wären viele Länder und Branchen betroffen. Je höher das Volumen, das in den Märkten steckt, umso höher können die Schäden ausfallen. Allerdings überstanden die meisten Wirtschaften alle Finanzkrisen nach dem Zweiten Weltkrieg letztendlich recht gut. Allerdings häufen sich die Anzeichen, dass ein größerer Crash kommen kann. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • in den USA steigen die Staatsschulden
  • internationale Handelskonflikte nehmen zu
  • geopolitische Krisen werden mehr
  • Konflikte in der Eurozone

Viele internationale Konflikte der letzten Jahre konnten bislang nicht gelöst werden. Zudem steigen die Schulden vieler Staaten. Auch die derzeit eher schwache Konjunktur in der Eurozone beunruhigt viele Anleger. Dazu kommen weiterhin niedrige Zinsen, was der EZB Handlungsspielraum nimmt, um darauf zu reagieren. Bis die Zinsen wieder steigen könnte zudem noch einige Zeit vergehen.

Einige Beobachter sehen daher in einer Finanzkrise sogar eine Chance, dass sich die betroffenen Staaten danach wieder stabiler aufstellen können. Eine internationale Finanzkrise würde allerdings viele Menschen in aller Welt in eine schwierige Situation bringen. Viele Unternehmen könnten versuchen, sich frühzeitig eine gute Marktposition für die Zeit nach der Krise aufzubauen, womöglich ohne Rücksicht auf Verluste.

Vorbereitung auf den Börsencrash

Viele Bücher beschreiben mögliche Szenarien für den nächstens Börsencrash. Zudem sind viele der beschriebenen Gefahren regelmäßig Thema in den Medien. Einige Experten vertreten die Auffassung, dass die beste Vorbereitung auf einen großen Börsencrash Anlagen in Sachwerte wie Immobilien oder Gold sind, allerdings gibt es aber auch viele krisensichere Aktien.

Egal, ob Anleger auf Aktien oder Sachwerte setzen – eine breite Streuung der Anlagen ist die Grundvoraussetzung für eine Strategie, mit der Anleger gut durch Krisen kommen. Dazu kommt eine gute Vorbereitung auf mögliche Krisen. Erst Anzeichen werden wie bereits erwähnt allzu oft lange ignoriert. Daher fällt in Zusammenhang mit Anlagestrategien für Krisenzeiten oft auch der Begriff Aufschub-Strategien. Eine gute Vorbereitung auf eine mögliche Krise ist daher besonders wichtig. Zudem sollten Anleger immer versuchen, den Markt zu beobachten, da sich Krisen oft langfristig ankündigen.

Eine weitere sinnvolle Überlegung ist es, seine Anlagen in sichere und riskante Investitionen einzuteilen. Als wenig risikoreich gelten beispielsweise Staatsanleihen. Die Renditechancen sind hier zwar gering, dafür drohen aber auch keine sehr hohen Verluste. Dazu könnten beispielsweise auch ETFs auf Indizes interessant sein. Der MSCI World ist dabei ein sehr breit gestreuter, internationaler Index.

Börsencrash Vorbereitung

Sicherste Aktien finden

Um sich bestmöglich auf eine Krise vorzubereiten, können als krisensicher geltende stabile Aktienwerte interessant sein. In diesem Fall sind auch Anlagestrategien mit Aktien im Falle einer Finanzkrise oder eines Börsencrashs zu empfehlen. Hier ist insbesondere eine langfristige Anlagestrategie vergleichsweise sicher. Bei Währungen können Risiken durch langfristige Anlagehorizonte auftreten, falls es zu einem Börsencrash kommt.

Laut Statista.de waren 2018 zwar etwa viereinhalb Millionen Menschen in Deutschland Aktionäre, doch vielen Sparern sind Aktien weiterhin zu riskant. In Deutschland sind weiterhin Sparanlagen von Sparbüchern bis Festgeld weit verbreitet, doch aufgrund der niedrigen Zinsen sind die Renditen hier sehr gering. Die Niedrigzinsphase hält nun schon einige Jahre an. Der Leitzinssatz der EZB liegt seit 2016 bei null Prozent. In den USA steigen zwischenzeitlich die Zinsen, wurden zuletzt aber wieder gesenkt. Aktien versprechen daher, insbesondere aufgrund der Aussicht auf Dividenden, bei DAX-Unternehmen bei drei bis vier Prozent oder sogar höher, höhere Renditen. Der DAX hat sich in den letzten Jahren zudem sehr gut entwickelt und könnte dies auch weiterhin tun.

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KGV zur Bewertung von sicheren Aktien

Um zu erkennen, ob eine Aktie krisensicher ist, kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ein wichtiges Kriterium sein. Zudem deutet der Börsenwert bzw. die Marktkapitalisierung darauf hin, ob das Unternehmen gut aufgestellt ist. Über das KGV können Anleger erkennen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Entwickelt sich das KGV aber zu gut, sollte über den Verkauf der Aktie nachgedacht werden. Liegt das KGV bei zehn, so bedeutet dies, dass ein Unternehmen bei gleichen Wirtschaftszahlen seinen Aktienwert in zehn Jahren als Gewinn verbuchen kann. Anleger schauen zudem auf den intrinsischen, also inneren Wert von Unternehmen, der angibt, ob ein Unternehmen über sichere Sachwerte verfügen.

Meist liegt das KGV einer Aktie aber bei mehr oder weniger als zehn, auch weil die Aktienkurse schwanken. Langfristig wird sich der Kurs einer Aktie aber mehr und mehr am KGV orientieren. Dieser Wert wird immer wieder neu berechnet. Liegt das KGV bei etwa 5, ist davon auszugehen, dass der Aktienkurs steigen wird. Bei einem KGV von 20 sind die Chancen auf Kursanstiege geringer. Vor einem Börsencrash zeigen sich viele Aktien überbewertet, einige weisen schon jetzt ein KGV auf, dass auf eine Überbewertung hinweist.

Viele Ereignisse nur schwer vorhersehbar

Zu betonen ist, dass es am Aktienmarkt immer wieder Kursschwankungen gibt. Diese sind zunächst vollkommen normal und kein Anzeichen für einen drohenden Crash. Allerdings fällt es oftmals selbst erfahrenen Anlegern schwer, wirtschaftliche Kennzahlen oder Marktereignisse ausfindig zu machen, die für einen Anstieg oder einen Kursrückgang verantwortlich sind. Einige Kursbewegungen sind sicher auch auf psychologische Faktoren bei Anleger zurückzuführen. Viele Ereignisse am Aktienmarkt sind daher nur schwer vorhersehbar. Aus diesem Grund sollten Anleger nie ihr gesamtes Kapital anlegen. Wie viel Geld Anleger investieren, hängt auch von der eigenen Risikobereitschaft ab. Eher vorsichtige Anleger können sich dafür entscheiden, ein Drittel ihres Kapitals in Aktien anzulegen. Wer mehr Risiko eingehen möchte, kann beispielsweise die Hälfte seines Kapitals anlegen.

Je nach Marktlage kann das Aktiendepot auch passend umgeschichtet werden. Einige Aktien werden verkauft, andere dazugenommen. Auch der Ausbau oder die Verkleinerung des Depots je nach Marktlage ist sinnvoll. Ist eine Aktie unterbewertet, kann ein Kauf sinnvoll sein. Überbewertete Aktien sollen unter Umständen verkauft werden.

Für höhere Sicherheit sorgt insbesondere, das langfristige Investieren in Aktien. Kurzfristige Anlagestrategien sind oft mit höheren Risiken verbunden. Anleger können sich beispielsweise dafür entscheiden, über ein oder zwei Jahre hinweg jeden Monat ein paar Aktien zu kaufen. So lassen sich Ein- und Ausstiegspunkte besser berechnen und auch die Analyse der Marktsituation ist einfacher. Kommt es in der Zwischenzeit zu einem Einbruch am Markt, können die persönlichen Verluste geringer sein. Zudem ist bei langfristigen Anlagen der Einstiegszeitpunkt weniger wichtig, da sich Schwankungen oft über einen längeren Zeitraum wieder ausgleichen.

Anleger sollten daher bei Kursrückgängen nicht gleich nervös werden, sondern erst einmal abwarten. Oft erholen sich die Kurse schon nach kurzer Zeit wieder. Bei langfristigen Anlagen reicht es oft aus, nur einmal in der Woche oder sogar nur einmal im Monat die Kurse zu prüfen. Allerdings ist es sinnvoll, immer den Überblick über das allgemeine Marktgeschehen zu behalten.

Was sind krisensichere Aktien?

Aktien unterschiedlich sicher

Kommt es zu einer Krise, sind einige Aktien von dieser mehr betroffen, andere weniger. Autoaktien gelten beispielsweise als sehr stark von der Konjunktur abhängig. Bei Unglücken oder Naturkatastrophen können einige Aktien stärker betroffen sein, als andere. Beispielsweise waren vom Reaktorunfall in Fukushima vor einigen Jahren nicht nur japanische Aktien betroffen, sondern vor allem Aktien mit Bezug zur Atomkraft.

Als Vorbereitung auf einen möglichen Börsencrash können sich Anleger darüber Gedanken machen, welche Aktien wohl eine schwächere wirtschaftliche Phase besser überstehen werden und damit zu den sichersten Aktien gehören. Während und nach einer Finanzkrise werden wohl Luxusgüter weniger gefragt sein, aber Dinge des alltäglichen Lebens auch dann weiter benötigt. Menschen sparen vielleicht an Kleidung, benötigten aber dennoch weiter Strom. Auch größere Unternehmen werden eine Krise wohl besser überstehen, als kleine Firmen.

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Alternativen zu Aktien in Krisenzeiten

Außerdem sollten sich Anleger fragen, ob Aktien für sie in Krisenzeiten wirklich noch die beste Wahl sind. Sachwerte wie Gold oder Immobilien können durchaus eine Alternative sein, wenn der Aktienmarkt einbricht. Frühzeitig nach Alternativen zu Aktien umschauen ist daher sicher sinnvoll. Interessant könnten CFDs sein, mit denen Anleger auch auf fallende Kurse setzen können. Aktien gehören hier zu den möglichen Basiswerten.

Theoretisch ist auch der Devisenmarkt interessant. Währungen reagieren oft anderes auf bestimmte Ereignisse als Aktien. Aber auch Währungen schwanken. Tritt nun aber die Situation ein, dass eine Landeswährung schwächelt, können Anleger durchaus auf die Währung eines anderen Landes wechseln und diese handeln. Allerdings sind Währungen oft voneinander abhängig. Im Krisenfall können kurzfristige Anlagen in Währungen sehr riskant sein. Währungen können ebenfalls über CFDs gehandelt werden. Anleger sollten in jedem Fall darauf achten, nur so viel Geld einzusetzen, wie sie im Notfall gefahrlos verlieren können.

Wichtig ist es, in jedem Fall Anlagen im Blick zu haben, die auch nach einer Krise noch einen Wert haben. Aus diesem Grund wird oft zu Sachwerten geraten, die im Zweifel auch real erworben und verwahrt werden können. Theoretisch fallen hierunter auch Ackerland oder Produktionsanlagen. Allerdings kann eine Anlage in solche Werte vor allem für Kleinanleger rasch zu teuer werden.

Langfristig investieren und Anlagen breit streuen

Anleger sollten also langfristig investieren und auch innerhalb einer Branche ihre Anlagen breit streuen. Dies gilt für Aktien ebenso wie für anderen Anlagen. Kleinanleger können hier aber rasch an ihre Grenzen kommen, da eine breite Streuung mit hohen Kosten verbunden sein kann. Auch bei Investitionen in Aktien ist eine breite Streuung oft mit zu hohen Kosten verbunden; Beteiligungen an Unternehmen sind wohl für die wenigsten Anleger erschwinglich.

Großanleger haben zudem den Vorteil, dass sie auch von der Unterstützung von Wirtschaftsprüfern oder Anlageberatern profitieren können. Experten erarbeiten für sie Strategien, die auch im Falle einer Krise sinnvoll sein können. Privatanleger können zwar ebenfalls Steuerberater oder Anlageberater hinzuziehen, dennoch ist es für Privatanleger oft schwer, alle Risiken und Angebot korrekt einzuschätzen.

Viele private Anleger müssen sich daher entscheiden, ob sie eher auf Anlagen mit hohen Renditechancen oder auf krisensichere Anlagen setzen. Allerdings ist in einer Krise keine Anlage wirklich sicher. Das Risiko eines Ausfalls und damit eines Totalverlustes besteht immer. Anleger sollten sich daher in jedem Fall für mehrere Finanzprodukte entscheiden, wobei der finanzielle Spielraum wohl immer den Rahmen setzt.

Finanzcrash

Aus der Vergangenheit lernen

Es gibt weder die sicherste Anlagestrategie für Krisen noch die sicherste Anlage. Anleger sollten daher von Beginn an verantwortungsbewusst investieren und auf eine breite Streuung achten. Letztendlich muss auch jeder Anleger selbst entscheiden, ob er sich bei Aktien, Fonds, Immobilien oder anderen Anlagen am besten aufgehoben fühlt. Ob das Vorgehen das Richtige ist und Anleger so einen Börsencrash gut überstehen, wird sich wohl erst später zeigen.

Anleger können zudem aus bereits überstandenen Krisen lernen. Derzeit ist oft der Tipp, in Sachwerte, insbesondere Immobilien, zu investieren, zu hören. Die Immobilienpreise steigen in Deutschland nicht nur in Großstädten und Ballungsräumen, sondern auch im ländlichen Raum. Einige Immobilien gelten bereits als überbewertet. Auch Ackerland wird immer teurer.

Werden weiter Grundstücke und Immobilien gekauft, gehen auch die Preise weiter nach oben. Die mit einer Überbewertung verbundene Gefahr gilt nicht für Immobilienbesitzer, die die Immobilie schon lang besitzen. Wird dies aber als Sicherheit für Kredite oder Hypotheken eingesetzt, steigen die Risiken. 2008 wurden jedoch viele Immobilien als Sicherheit für Kredite eingesetzt und Häuser auf Kredit gekauft. Der Schaden nach dem Platzen der dortigen Immobilienblase war entsprechend hoch.

Mit den Erfahrungen der Vergangenheit kann es leichter sein, Finanzblasen und die damit verbundenen Risiken früher zu erkennen. Stellt ein Anleger fest, dass eine Blase droht, sollte er in diesem Segment nicht weiter investieren. Wenn alle Anleger rechtzeitig ihre Investitionen stoppen würden, entstünden erst gar keine Blasen. In diesem Fall käme es nicht zu weiteren Preisanstiegen, sondern zu konstant schwankenden Preisen.

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Crash-Angst Ende 2018

Ende 2018 wurden sicher einige Anleger nervös. Nach Jahren mit Rekord nach Rekord fiel der DAX auf Tiefstände. Auf das ganze Jahr 2018 gesehen ging es für den Leitindex um 18 Prozent nach unten. Im Dezember war dann ein Stand unter 12.500 Punkten und somit ein Zweijahrestief erreicht. In den USA kam es ebenfalls zu Turbulenzen an den Börsen. Nach vielen erfolgreichen Jahren wurden die Sorgenfalten größer. Auch in anderen wirtschaftlichen Bereichen lief es jahrelang rund:

  • die Weltwirtschaft wuchs
  • Unternehmen verzeichneten hohe Gewinne
  • die Geldpolitik der EZB war für Unternehmen positiv

Im Verlauf des Jahres 2018 veränderte sich aber das Marktumfeld. Eine Finanzblase drohte zwar nicht und auch die Rezession wird wohl nicht allzu stark ausfallen, die Angst vor einem Crash war aber bei vielen Anlegern plötzlich wieder da. 2018 kam auch politische und wirtschaftliche Krisen wie der Brexit oder der Handelskonflikt mit den USA hinzu und ließen Anleger durchaus nervös werden. Es ist nicht auszuschließen, dass die Stimmung an den Börsen wieder schlechter wird und es an den Börsen vermehrt zu Unruhe, vielleicht auch zu einem großen Börsencrash, kommt.

Aktien handeln

Fazit: Gute Vorbereitung auf möglichen Börsencrash

Depot TestFallende Kurse sind am Aktienmarkt vollkommen normal. Dies muss nicht gleich einen Totalverlust oder einen Börsencrash bedeuten. Allerdings ist davon auszugehen, dass es ähnlich wie 2008 früher oder später wieder zu einer Krise kommt, die nicht nur an der Börse, sondern auch in vielen anderen Bereichen der Weltwirtschaft Spuren hinterlässt. Mögliche Folgen sind eine steigende Inflation und ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in vielen Ländern der Welt.

Wann jedoch der nächste Crash kommt und welche Folgen er haben wird, kann niemand vorhersehen. Bis der nächste große Crash kommt, können zudem einige kleinere Crashs auftreten. Anleger können nur weiter das Marktumfeld beobachten, denn erste Anzeichen zeigen sich oft schon lange vor dem Crash. Zudem ist eine gute Vorbereitung wichtig. Anleger können beispielsweise frühzeitig in krisensichere Anlagen investieren. Wichtig ist es vor allem, sich mit den möglichen Szenarien eines Crashs zu beschäftigen und aus den Krisen der Vergangenheit zu lernen.

Sachwerte wie Immobilien oder Gold können in Krisenzeiten durchaus eine Alternative zu Aktien sein, obwohl es auch hier viele durchaus sichere Aktien gibt. Eine breite Streuung der Anlagen, auch innerhalb einer Branche, sowie langfristige Investitionen sind aber in jedem Fall zu empfehlen.

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  • www.shutterstock.com