Infolge des Wirecard-Skandal übernimmt BaFin die Verantwortung für die Rechnungslegung des Unternehmens

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.02.2021


Letzte Woche hat der deutsche Zahlungsverkehrskonzern Wirecard AG Insolvenz angemeldet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young feststellte, dass 1,9 Milliarden Euro auf den Konten des Unternehmens fehlen. Aufgrund des Skandals mit Wirecard haben die deutschen Behörden angekündigt, dass die Verantwortung für die Rechnungslegung des Unternehmens der Marktregulierungsbehörde BaFin übertragen wird.

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Die finanziellen Unstimmigkeiten wurden erst kürzlich entdeckt. Wirecard war ein erfolgreiches Unternehmen, das vor dem Skandal ein Wachstum verzeichnete.

Wirecard wurde 2019 von der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) geprüft. DPR ist eine Institution, die seit 2005 im Auftrag von Behörden eine Überwachung der Rechnungslegung kapitalmarktorientierter Unternehmen durchführt. Die regierungsnahe Institution hat die Probleme des Unternehmens während der Prüfung nicht erkannt. Die Bundesregierung hat beschlossen, die Zusammenarbeit mit der DVR zu beenden.

Infolge des Wirecard-Skandal übernimmt BaFin die Verantwortung

Obwohl BaFin nicht offiziell für Wirecard verantwortlich war, ist deutsche Marktregulierungsbehörde teilweise für die Wirecard-Situation beschuldigt worden. Der Leiter der deutschen Finanzaufsicht, Felix Hufeld, hat zugegeben, die Verantwortung zu teilen. Trotz der Tatsache, dass Wirecard ein Zahlungsverkehrskonzern und keine Bank ist, gibt Herr Hufeld an, dass eine Überwachung möglich gewesen wäre.

Laut Wolfgang Gerke, Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums, hat der Skandal Schaden angerichtet, die eine jahrelange Auswirkungen haben werden. Er vermutet, dass ein korruptes Netzwerk für den Skandal verantwortlich sein könnte.

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Die britische Finanzmarktaufsichtsbehörde, Financial Conduct Authority (FCA), suspendierte die Wirecards Tochtergesellschaft im Vereinigten Königreich. Infolgedessen wurde das Geld von Tausenden von Menschen in Großbritannien blockiert. Die Absicht der FCA war es, ihre Kunden zu schützen. Einige der Kunden der in Newcastle ansässigen britischen Tochtergesellschaft von Wirecard Card sind Curve, ANNA, Pockit, Dozens, Soldo und Revolut. Die Tochtergesellschaft Wirecard Card Solutions ist ein Technologieanbieter, der Prepaid-Karten ausstellt und Zahlungen verarbeitet.

Die FCA hat angekündigt, in den letzten Tagen eng mit Wirecard UK und anderen Behörden zusammenzuarbeiten, um den Betrieb des Unternehmens wieder aufzunehmen und den Menschen den Zugang zu ihrem Geld zu ermöglichen. Um die Beschränkungen aufzuheben, müsste das Unternehmen bestimmte Bedingungen erfüllen, die erforderlich sind. Die FCA hat erklärt, in der Lage zu sein, Wirecard die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit zu erlauben. Dies würde es Kunden bald ermöglichen, ihre Karten wie gewohnt zu verwenden.
Die Behörde zur Finanzmarktregulierung in Singapore, Monetary Authority of Singapore (MAS), hat auch bekannt gegeben, dass das Unternehmen Wirecard in Singapur die Anforderungen der Anweisungen der Regulierungsbehörde in Singapur erfüllt hat. Das Unternehmen führt Kundengelder auf separaten Bankkonten in Singapur.