Social Trading oder CFD-Handel – die Unterschiede sowie Vor- & Nachteile im Blick

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 09.11.2022


Social Trading und CFD-Trading weisen durchaus Gemeinsamkeiten auf und werden in vielen Fällen sogar beim gleichen Broker angeboten. Doch die Unterschiede zwischen den beiden Handelsarten sind ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. So agieren CFD-Trader eigenständig, Social Trader tauschen sich hingegen mit anderen Anlegern aus und kopieren deren Handelsstrategien sogar in letzter Konsequenz. Doch welche Auswirkungen hat das auf die Rendite der Positionseröffnungen?

CFD-Trading oder Social Trading: Das Wichtigste in Kürze

  • Beim CFD-Trading eröffnen Anleger selbst Positionen
  • Social Trader kopieren die Positionen bekannter Signalgeber
  • Die Handelskosten sind bei vielen CFD-Brokern etwas geringer
  • Dafür können Social Trader das Risiko breiter streuen
  • In Bezug auf die Rendite entscheidet nicht die Handelsart
  • Der Markt für Social Trading Plattformen wird u.a. von eToro eingenommen
  • CFD-Broker gibt es hingegen sehr viele
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Ablauf: Selbst traden oder folgen

Elementar sind die Unterschiede vor allem in Bezug auf den Alltag des Traders. So sorgt der CFD-Trader grundsätzlich selbst dafür, welche Positionen er eröffnet und mit welchen Basiswerten gehandelt wird.
Folglich analysiert der Trader die Märkte, setzt das eigene Risikomanagement um und schließt Positionen, um Gewinne mitzunehmen.
Social Trader gehen hingegen komplett anders vor:

  1. Social Trader nutzen die Handelsplattform des Brokers nicht, um selbst Positionen zu eröffnen. Vielmehr suchen sie CFD-Trader, denen sie anschließend folgen möchten.
  2. Insofern beschäftigen sich die Social Trader zunächst damit, Kennzahlen von registrierten Top Tradern auszuwerten. So können sie etwa analysieren, wie gut die Performance der Anleger in den letzten Tagen, Wochen und Monaten ausgefallen ist. Auch Risikokennzahlen oder andere, wichtige Informationen werden über die Software aufbereitet.
  3. Hat der Trader einen Signalgeber gefunden, der attraktive Renditen verspricht, so wird diesem Trader gefolgt.
  4. Dabei geht dieser „Folgeauftrag“ so weit, dass das System automatisch alle Handelspositionen des Top Traders kopiert und auch im eigenen Konto eröffnet.

Indirekt handeln Social Trader also auch mit CFDs, sorgen aber nicht selbst für die Positionseröffnungen, sondern kopieren die Positionen von anderen Tradern. Damit ziehen sich die Social Trader mehr und mehr aus dem rein operativen Geschäft zurück und übernehmen für ihr Portfolio primär verwaltungstechnische Aufgaben.
Fazit: Zwischen den Aufgaben von Social Tradern und CFD-Tradern existieren große Unterschiede. So kümmern sich CFD-Anleger selbst um Positionseröffnungen, analysieren die Märkte und überwachen das Risikomanagement. Der Social Trader versucht hingegen, solche Top Trader zu finden, die besonders attraktive und hohe Renditen erwirtschaften. Insofern analysiert er nicht die Märkte, sondern Kennzahlen von Signalgebern. Anschließend kopiert der Follower bzw. das System automatisch alle Positionseröffnungen des Top Traders.

Risiko: Vorteile für Social Trading

So viel zum prozessualen Ablauf der beiden Handelsarten. Viel entscheidender ist unter anderem die Frage, welche Handelsart mit einem höheren Risiko verbunden ist. Grundsätzlich gilt, dass das allgemeine Handelsrisiko bei beiden Formen als durchaus hoch einzustufen ist. Schließlich handeln Anleger – wenn beim Social Trading auch indirekt – mit CFDs und damit mit Hebelprodukten.
Vorteile kann in dieser Kategorie vor allem das Social Trading bieten, weil Trader das Risiko stärker streuen können. Ein Beispiel:

  • Ein CFD-Trader eröffnet pro Tag im Schnitt 20 Positionen.
  • Handelt der Anleger selbst mit CFDs, streut er sein Kapital und das Risiko damit auf eben diese 20 Positionen.
  • Social Trader folgen hingegen mehr als nur einem CFD-Trader und nehmen beispielswiese 5 Top Trader ins Portfolio auf.
  • Wenn diese Top Trader jetzt wiederum 20 CFD-Positionen eröffnen, dann werden im Portfolio des Followers wiederum 5 * 20 = 100 Positionen eröffnet.

Durch wenige Investitionen kann der Follower sein Kapital so enorm breit auf die Märkte streuen. Verstärkt wird der Mechanismus der Risikostreuung noch, wenn die unterschiedlichen Top Trader auch verschiedene Handelsstrategien an den Tag legen. Handelt der eine Signalgeber etwa bevorzugt mit Rohstoffen und der andere mit Währungen, ist das Portfolio des Followers stark diversifiziert.
Sollte es in diesem Fall etwa zu einem plötzlichen Abfall der Rohstoffpreise durch externe Schocks kommen, so würden die Verluste hieraus zumindest zum Teil wieder durch den anderen Top Trader, die mit Währungen handelt, ausgeglichen werden.
Fazit: Grundsätzlich bietet das Social Trading gewisse Vorteile in Bezug auf die Möglichkeiten der Diversifizierung. So können Trader ihr Kapital breit auf eine ganze Reihe von Top Tradern streuen, die dann wiederum unterschiedliche Positionen eröffnen. Zwar können CFD-Trader ebenfalls verschiedenste Basiswerte ins Portfolio aufnehmen, rein quantitativ sind sie hier aber unterlegen.

Rendite: Unabhängig von der Handelsart

In engem Zusammenhang mit dem Risiko steht natürlich auch die Rendite, die beim Trading erwirtschaftet wird. Auf den Finanzmärkten gilt dabei der bekannte Spruch: „Keine Rendite ohne entsprechendes Risiko!“
Gemeint ist, dass hohe Renditen zwangsweise mit einem gewissen Risiko verbunden sind und sich dieses nur minimieren, aber niemals komplett ausschalten lässt. Ob die Erstellung von CFD-Positionen oder das Social Trading mehr Rendite erbringen, kann tatsächlich nicht pauschal beurteilt werden.
Denn:

  • Maßgeblich hängt der Handelserfolgt bei beiden Varianten von den Fähigkeiten des Traders ab.
  • Zudem ist entscheidend, welche Strategie der Anleger fährt. Möchte er risikoreich agieren oder doch lieber konstante Gewinne erwirtschaften.

Fakt ist lediglich, dass CFD-Trader einen deutlich stärken Einfluss darauf haben, welche Handelsstrategie tatsächlich aktiv zum Einsatz kommt. Sie bestimmten alleine darüber, mit wie viel Kapital, welchem Hebel und auf welchen Basiswerte bezogen die CFD-Positionen eröffnet werden. Genau diese operativen Entscheidungen legen Social Trader in die Hände von erfahrenen Signalgebern.
Ein Paar Social Trader kommen zu dem Ergebnis, dass die Gewinnquote von Social Tradern bei rund 70-80 Prozent liege. Allerdings wird diese pauschale Aussage nicht mit Quellen untermauert, weshalb der Wert zumindest angezweifelt werden darf. Als Faustregel in Bezug auf die Rendite kann aber festgehalten werden:

  • Einsteiger: Wer bisher noch keine Erfahrung im Umgang mit den Märkten und insbesondere CFDs gesammelt hat, sollte Social Trading betreiben. Schließlich profitiert der Anfänger enorm von den Erfahrungen der Signalgeber und kann so gleichzeitig noch Lerneffekte erzielen.
  • Profi: Tradet der Anleger hingegen schon mehrere Jahre oder Jahrzehnte mit den Finanzderivaten, sollte er das auch in Zukunft weiterhin tun. Denn der Profi ist durchaus in der Lage, seine Handelsstrategien selbst den jeweiligen Marktsituationen anzupassen und adäquat zu reagieren.

Fazit: In Sachen Rendite kann keine der beiden Handelsvarianten einen generellen Vorteil für sich verbuchen. Vielmehr kommt es auf die individuellen Strategien und Fähigkeiten der Trader an. Grundsätzlich gilt aber, dass insbesondere Einsteiger vom Prinzip des Social Tradings profitieren können und sollen. Hingegen schätzen erfahrene CFD-Trader am CFD-Handel, dass sie selbst für die Positionseröffnungen, Handelsstrategien und Co. verantwortlich sind.
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Kosten: CFD-Broker etwas günstiger

Die Kosten bei den beiden Handelsarten unterscheiden sich zwar nicht grundsätzlich voneinander, bei einem Vergleich der jeweiligen Broker werden gewisse Unterschiede aber durchaus deutlich. Grundsätzlich gilt, dass die Depots immer absolut gebührenfrei sind. Lediglich bei Transaktionen – also Ein- und Auszahlungen von Handelskapital – kann es vorkommen, dass die Unternehmen Gebühren in Rechnung stellen.
Abgerechnet wird bei den Brokern immer nur dann, wenn aktiv gehandelt wird. Das gilt nicht nur für CFD Kosten, sondern explizit auch für das Social Trading: Klickt der Trader auf „Kopieren“, wird hierfür keine Gebühr berechnet. Erst wenn der Top Trader Positionen eröffnet und diese anschließend vom System für das Konto des Followers übernommen werden, entstehen Kosten. Abgerechnet wird dabei entweder über den Spread oder eine Kommission:

  • Spread: Der Spread beschreibt die Differenz aus An- und Verkaufskurs einer Position. Er wird in sogenannten Pips gemessen, einer Einheit, die sich immer auf die letzte, angegebene Stelle eines Kurses bezieht.
  • Kommission: Bei der Kommission wird hingegen prozentual abgerechnet. Das heißt, dass Trader eine Provision auf Basis des prozentualen Provisionssatzes (beispielsweise 0,1%) und dem gehebelten Kapital zahlen.

Welche der beiden Kostenmodelle grundsätzlich günstiger ist, kann nicht bewertet werden. Hier kommt es tatsächlich auf die Beträge an, die vom Broker in Rechnung gestellt werden. Dabei zeigt ein Vergleich, dass CFD-Broker etwas bessere Spreads anbieten als Social Trading Plattformen. Allerdings sind die Unterschiede relativ gering und auch dadurch zu erklären, dass eben mit dem Social Trading eine Sonderform des CFD-Tradings angeboten wird.
Fazit: In Bezug auf die Handelskosten ergeben sich leichte Vorteile für CFD-Trader, weil ihre Broker in aller Regel etwas geringere Spreads und Kommissionen verlangen. Doch auch Social Trader zahlen alles andere als hohe Preise, verzichten die Anbieter der Handelsart doch ebenfalls auf Grundgebühren.

Auswahl: Deutlich mehr CFD-Broker am Markt

Ein Kriterium, das bei der Entscheidung „CFD oder Social“ eine untergeordnete Rolle spielt, ist die Größe des Markts bzw. die Vielfalt bei den Anbietern. Grundsätzlich gilt, dass Konkurrenz insbesondere dem Verbraucher – in diesem Fall also dem Trader – zu Gute kommt. Wer sich den Markt für Social Trading Plattformen näher anschaut, wird schnell feststellen, dass es nicht viele Anbieter gibt. Einer der Top Anbieter ist dabei eToro. Zwar gibt es mit Zulutrade und ayondo eine gewisse Konkurrenz, die allerdings nicht an den Service des Testsiegers herankommen kann. 
Deutlich anders gestaltet sich die Situation hingegen, wenn sich der Anleger für das Trading mit CFDs interessiert. Mit CMC Markets, IG oder XM gibt es hier zahlreiche, große und namhafte Anbieter. Das hat unter anderem dazu geführt, dass die Handelskosten für CFD-Trader in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken sind. Kann ein Broker keine marktüblichen Konditionen bieten, wechseln die Trader ganz einfach zu einem Konkurrenten.
Allerdings hat diese hohe Marktdichte auch einen Nachteil. Gerade für Einsteiger ist es relativ schwierig, die Serviceleistungen, Produktangebote und Kosten der Anbieter wirklich effizient miteinander zu vergleichen. Sie müssen sich zwangsweise sehr umfangreich über die Eigenschaften der Broker informieren, um sich wirklich fundiert für die richtige Plattform entscheiden zu können. Nur ein intensiver Vergleich der Anbieter kann letztlich dazu führen, die für den Trader beste Lösung nutzen zu können.
Fazit: Auf dem Markt für CFD-Broker gibt es ein sehr großes Angebot. Zahlreiche Unternehmen streiten sich um die Marktanteile, was sich in Form hochwertiger Handelsplattformen, geringer Preise und ausgezeichneter Serviceleistungen positiv für den Trader auswirkt. Allerdings kommen Einsteiger nicht umher, vor der Eröffnung eines Handelskontos zunächst einen umfangreichen Vergleich durchzuführen. Anders gestaltet sich die Situation auf dem Markt für Social Trading Plattformen. Mit kleineren Ausnahmen ist eToro der Top Anbieter, bietet dabei aber zugegebenermaßen ein ausgereiftes Gesamtpaket.
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Sonderfall: eToro

Bereits an einigen Stellen ist der Name „eToro“ bereits gefallen. Und das aus gutem Grund, handelt es sich beim Broker doch um die größte Plattform für Social Trading überhaupt. Unzählige Nutzer haben sich laut Angaben des Finanzdienstleisters schon registriert, die Tendenz sei weiter steigend.
Besonders ist an eToro aber nicht nur, dass es sich um einen der Top Anbieter beim Social Trading handelt. Das Unternehmen agiert gleichzeitig auch noch als herkömmlicher Forex und CFD-Broker. Alle Basiswerte, die die Top Trader für Positionseröffnungen nutzen, können auch herkömmliche CFD-Trader verwenden. Spielend leicht kann zwischen den beiden Handelsarten gewechselt werden, was enorme Vorteile in Bezug auf die Flexibilität bietet.
Insbesondere Einsteigern kommt das zu Gute. Sie können zunächst Social Trading betreiben, um die Märkte und das Trading an sich besser kennenzulernen. So erwirtschaften sie direkt von Beginn an Rendite, weil sie erfahrenen Signalgebern folgen. Es entstehen aber auch Lerneffekte durch den Austausch in der Community und das Beobachten der Handelsstrategien der Profis. Dieses Wissen kann direkt umgesetzt werden, indem der Trader selbst Positionen über die Handelsplattform, die ihm schon bestens vertraut ist, eröffnet.
Fazit: eToro bietet Anlegern den großen Vorteil, sowohl Social Trading als auch CFD-Trading anzubieten. Mit nur einem Mausklick lässt sich zwischen den beiden Handelsarten hin- und herwechseln, was viel Flexibilität ermöglicht.

Fazit: Social Trading für Einsteiger, CFD-Handel für Fortgeschrittene

Sowohl das Social Trading als auch der CFD-Handel sind zwei Handelsarten, die grundsätzlich einem recht hohen Verlustrisiko ausgesetzt sind und einige Gemeinsamkeiten. Unterschiede gibt es vor allem in Bezug auf die operativen Tätigkeiten, die die jeweiligen Trader ausführen müssen. So eröffnet der CFD-Trader selbst Handelspositionen, beobachtet und analysiert dafür im Vorhinein die Märkte. Hingegen sucht der Social Trader nur nach Top Tradern, denen er anschließend folgt. Dadurch lässt sich das Risiko für Investitionen deutlich breiter streuen, weil nicht nur ein, sondern gleich mehrere Signalgeber ins Portfolio aufgenommen werden. Allerdings hat der CFD-Trader wiederum einen deutlich stärkeren, direkteren Einfluss auf die Handelsstrategien, mit denen Rendite erwirtschaftet werden soll.
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