Beiersdorf steigert Umsatz und Gewinn leicht

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 27.02.2020


Solche Worte spricht ein Vorstandsvorsitzender doch gerne:

„Wir haben im Geschäftsjahr 2014 den Umsatz, das Ergebnis und die Umsatzrendite erneut gesteigert.“

Und mit diesen Worten kann ich Stefan F. Heidenreich zitieren – den Vorstandsvorsitzenden der Beiersdorf AG. Beiersdorf, zu diesem deutschen Traditionsunternehmen mit Sitz in Hamburg gehören Marken wie tesa und Nivea, welche in Deutschland buchstäblich nahezu jeder kennen dürfte. Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2014 sind nun vorgelegt worden – hier die Eckdaten:

Beiersdorf: Eckdaten Geschäftsjahr 2014

  • Der Umsatz stieg von 6,141 Mrd. Euro auf 6,285 Mrd. Euro. Das organische Wachstum lag bei 4,7%
  • Im für Beiersdorf wichtigsten Bereich „Consumer“ stieg der Umsatz von 5,103 Mrd. Euro auf 5,209 Mrd. Euro – ein Zuwachs von 4,8% (organisch).
  • Das Ebit fiel von 820 auf 796 Mio. Euro.
  • Der Jahresüberschuss sank von 543 Mio. Euro auf 537 Mio. Euro.

Quelle: Geschäftsbericht 2014 der Beiersdorf AG
Das relativiert die Aussage des Vorstandsvorsitzenden etwas – „Ergebnissteigerung“, davon sehe ich beim Jahresüberschuss, welcher leicht gesunken ist, nichts. Also besser immer selber auf die konkreten Zahlen schauen. Doch was meinte der Vorstandsvorsitzende?

Ebit: Ohne Sonderfaktoren deutlich im Plus

Wahrscheinlich dies: Wenn Sonderfaktoren herausgerechnet werden, dann legte das Ebit beachtlich zu, und zwar von 814 Mio. Euro auf 861 Mio. Euro.
Diese Zahlen können sich durchaus sehen lassen: Denn Beiersdorf ist mit seinem Bereich „Consumer“ naturgemäß stark von der Binnenkonjunktur in Deutschland ab. Und wenn dieser Bereich organisch um 4,8% wächst, dann ist dies erheblich stärker, als die deutsche Binnenkonjunktur gewachsen ist. Damit dürfte Beiersdorf weitere Marktanteile hinzugewonnen haben. „Platzhirsch“ sozusagen auf dem Heimatmarkt!
Diese markenstarken Produkte sorgen dafür, dass hohe Margen erzielt werden können. Und das ist ja auch der Fall, weswegen Beiersdorf hochprofitabel arbeitet.
Für Aktionäre zählt aber auch bzw. mit Priorität, was „unter dem Strich“ bei ihnen hängen bleibt. Und da zeigt der Blick auf das Ergebnis pro Aktie: Im letzten Geschäftsjahr gab es dort keine Verbesserung. Konkret:

Gewinn pro Aktie: 2,33 Euro

Der Gewinn pro Aktie fiel leicht, von 2,35 Euro im Geschäftsjahr 2013 auf 2,33 Euro im Geschäftsjahr 2014. Bei einem aktuellen Kurs von rund 76,30 Euro von 32,7. Autsch. Das ist mir auch bei so einem Qualitätsunternehmen zu hoch. Denn ein Unternehmen kann noch so gut sein – wenn der Preis, den man dafür zahlt (= Aktienkurs) zu hoch ist, dann ist es dennoch nicht zwangsläufig ein gutes Investment.

Dividendenrendite von rund 1,0%

Die Dividende von zuletzt 0,70 Cents entspricht einer Dividendenrendite von rund einem Prozent, was nicht überragend ist. Vielleicht führten diese Faktoren dazu, dass die Beiersdorf Aktie Ende 2014 unter der Entwicklung des Gesamtmarktes, gemessen am DAX, zurückblieb. Die relativ hohe Bewertung im Vergleich mit anderen DAX-Aktien spricht nicht dafür, dass Beiersdorf den DAX in den kommenden Wochen und Monaten deutlich schlagen wird.

Klarstellung

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