Börsenjahr 2015: Einige Turbulenzen!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 06.01.2020


Bevor wir uns ins „Getümmel“ des neuen Börsenjahres stürzen, möchte ich zunächst noch auf das Börsenjahr 2015 zurückblicken. Das hatte Turbulenzen am Devisenmarkt (im Januar 2015 verlor der Euro gegenüber dem Schweizer Franken an einem Handelstag bis zu 30% an Wert!) sowie zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch beim DAX gebracht. Hier der Blick auf die Details:
Grundsätzlich standen die Finanzmärkte 2015 weltweit im Zeichen einer „laxen Geldpolitik“ der großen Zentralbanken. Anfang des Jahres hatte die Europäische Zentralbank bekannt gegeben, dass sie ihre Anleihenkäufe auf 60 Mrd. Euro pro Monat aufstocken wollte. „Käufe“ sollte ich in Anführungsstriche setzen – denn was für ein „Kauf“ ist es schon, wenn eine Zentralbank mit selbst gedrucktem Geld bezahlt…
Jedenfalls beflügelte bereits die Aussicht auf diese neuen Milliarden an „frischem Geld“ im System die Marktteilnehmer(innen). Der DAX schoss auf ein frisches Allzeithoch und erreichte rund 12.391 Punkte. Da war die Sorge vor einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone dann plötzlich etwas zurückgetreten. Das war im April. Ganz so lange hielt sich die gute Stimmung dann aber doch nicht. Im Gegenteil, noch im weiteren Verlauf des April ging es mit dem DAX wieder abwärts. Bis Ende September ging es per saldo abwärts – die Gewinne der ersten Monate des Jahres 2015 hatte der DAX da zu einem großen Teil wieder abgegeben. Anfang September 2015 fiel der deutsche Leitindex wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten, Ende September dann unter 9.500 Punkte. Dafür gab es diverse Gründe. Zum Beispiel diese beiden:

Gründe für zwischenzeitliche DAX-Kursverluste

Wachstumssorgen in China. Ich finde den Begriff „Sorge“ hier eigentlich nicht angebracht, mehr dazu gleich. Fakt ist aber: In China hat sich die Konjunkturlage im Jahresverlauf etwas beruhigt, um es einmal so auszudrücken. Die Wachstumsraten gingen zurück. Und wenn China niest, dann bekommt die Weltwirtschaft einen Schnupfen, so ein verbreitetes Schlagwort.
Der DAX litt natürlich auch unter dem zwischenzeitlichen Kurseinbruch der VW-Aktie (die natürlich einer der 30 DAX-Titel ist). Sie erinnern sich: Abgasskandal, drohende Milliardenzahlungen, der Aktienkurs ging auf Tauchstation. Die VW-Stammaktie verlor zwischenzeitlich auf unter 100 Euro je Aktie, erholte sich in den dann folgenden Wochen und Monaten aber durchaus wieder deutlich – genauso wie der DAX.

China-Wachstum in Relation

Wieso ich den Begriff „Sorge“ wegen des Rückgangs des chinesischen Wachstums eigentlich unpassend finde: Die chinesische Volkswirtschaft ist seit 1991 Jahr für Jahr kräftig gewachsen – manchmal sogar im zweistelligen Bereich. Eine wirklich anerkennenswerte Leistung der beteiligten Chinesen, vergleichbar mit der Leistung des deutschen Wirtschaftswunders. So ein gewaltiger Wirtschaftsaufschwung kann natürlich nicht „ewig“ weitergehen. Und es ist bereits aufgrund des statistischen Basiseffektes keineswegs überraschend, dass die absolute Höhe der Wachstumsraten zurückgegangen ist. Statt 9% dann 7%, und auch 6% oder 4% wären doch kein Beinbruch. Insofern finde ich es schräg, wenn das als „Gefahr für das Wachstum der Weltwirtschaft“ etc. gesehen wird. Es ist eine ganz normale Entwicklung.
In den USA erhöhte die Fed das erste Mal seit fast einem Jahrzehnt die Leitzinsen. Allerdings um ein bescheidendes Viertelprozent-Pünktchen – das ist „an sich“ noch nicht beeindruckend. Doch der Trend könnte sich damit geändert haben, im weiteren Jahresverlauf könnten eine bzw. könnten weitere Zinserhöhung(en) der Fed anstehen.

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktien zu handeln. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine. Wir recherchieren nach bestem Wissen und Gewissen, übernehmen aber keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.