Die Streuung der deutschen Geldanlagen Infografik – Fakten über Depot-Positionen

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 06.07.2019


Wenn Sie Ihr Vermögen erfolgreich auf dem Aktienmarkt anlegen wollen, sollten Sie sich Gedanken über die optimale Streuung Ihres Depots machen. Durch eine gute Verteilung der einzelnen Wertpapiere lässt sich einerseits mehr Sicherheit erreichen, andererseits kann hierdurch die Rendite oft deutlich gesteigert werden. Setzen Sie auf verschiedene Branchen und Aktien, kann ein Wertverlust einzelner Anlagepositionen durch andere ausgeglichen werden.
Streuung deutscher Geldanlagen

Wie genau sollte die optimale Streuung Ihres Depots aussehen?

VerbrauchertippsDie Beantwortung dieser Frage ist nicht pauschal möglich. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, ob Sie als Anleger bereits Erfahrungen mit Wertpapieren sammeln konnten, wie risikobereit Sie sind und welcher Anlagehorizont beachtet werden muss. Haben Sie bislang keine Aktien oder andere Wertpapiere erworben, sollten Sie sich in einem ersten Schritt mit den Chancen und Risiken dieser Papiere vertraut machen. Informationen hierzu finden Sie im Internet, auch viele Onlinebroker haben mittlerweile Seiten eingerichtet, die viel Wissenswertes zu diesem Thema bieten. Im Anschluss sollten Sie sich selbst fragen, wie viel Risiko Sie bereit sind, einzugehen. Sollten Ihnen bereits kleinste Kursunterschiede schlaflose Nächte bereiten, sind Sie wohl eher kein Typ für Aktienanlagen. Auch dann, wenn Sie nur wenig Zeit für Ihr Investment haben, sollten Sie sicherheitsorientierte Anlagen bevorzugen, da eventuelle Kursschwankungen oft nur über längere Zeiträume hinweg ausgeglichen werden können. Wollen Sie hingegen langfristig anlegen und können Sie auch Kursschwankungen aushalten, sind Wertpapiere für Sie eine gute Wahl.

Die Empfehlungen des Deutschen Aktieninstituts

Das Deutsche Aktieninstitut empfiehlt eine Depot-Streuung auf acht bis zehn verschiedene Aktien. Viele deutsche Anleger erreichen diese gute Streuung mit ihren Depots bisher nicht und sollten Ihre Anlagen auf diesen Punkt hin noch einmal prüfen. Allerdings kann eine zu weite Streuung, die bei einer Verteilung auf mehr als 15 Positionen beginnt, zu einem Verlust der Übersicht über das Depot führen. Bei der Auswahl der einzelnen Depot-Positionen sollten Sie darauf achten, dass Sie verschiedene Branchen wählen und auch in unterschiedliche Länder investieren. So können Sie sicher sein, dass sich ein Verlust bei einer Position gut durch eine andere ausgleichen lässt. Da viele Banken nach wie vor eine Mindestprovision beim Aktienkauf berechnen, kann es bei eher kleinen Vermögen sinnvoll sein, auf Alternativen wie Aktienfonds zurückzugreifen. Sie bieten eine breite Streuung der einzelnen Positionen und erhöhen damit die Chance auf Gewinne.

So streuen Sie Ihr Depot:

  • Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien)
  • Verteilung der Aktien auf verschiedene Regionen
  • Verteilung der Aktien auf verschiedene Branchen
  • Verteilung der Aktien auf verschiedene Unternehmen

Neben einer Verteilung der Aktien auf verschiedene Regionen, Branchen und Unternehmen hat es sich auch bewährt, in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Möglichkeiten hierzu bieten etwa Investitionen in Anleihen, aber auch Immobilien und Rohstoffe können zu einem guten Mix beitragen. Auch hier bietet es sich an, auf professionelle Vermögensverwaltungen oder Mischfonds zurückzugreifen, die eine breite Streuung des Vermögens gewährleisten. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sich Fondsmanager um Investitionen und Anlageentscheidungen kümmern und diese Aufgaben somit delegiert werden können.

Wie die Deutschen ihre Anlagen verteilen

Betrachtet man die Vermögensverteilung der Deutschen zeigt sich, dass in erster Linie in Unternehmensanleihen investiert wird. Aber auch Aktien und Immobilienanlagen spielen eine immer größere Rolle. Ausländische Staatsanleihen und Geldmarktfonds hingegen spielen eine eher untergeordnete Rolle.

  • 2 %: Geldmarktfonds
  • 2 %: Geschlossene Immobilienfonds
  • 4 %: Ausländische Staatsanleihen
  • 6 %: Sonstige Anlageformen
  • 8 %: Tages- oder Festgeldkonto
  • 11 %: Deutsche Staatsanleihen
  • 20 %: Immobilien
  • 22 %: Aktien
  • 25 %: Unternehmensanleihen

Analysen der Depotzusammensetzungen deutscher Anleger offenbaren vielfach ein immer gleiches Bild. Die Deutschen verteilen ihre Aktien vor allem auf große und bekannte Firmen. Diese Aktien wirken besonders sicher und stabil. Allerdings vereinen sie bei näherer Betrachtung ein hohes Risiko und hohe Renditechancen und liegen bei Risikoanalysen dicht beieinander. Das liegt vor allem daran, dass diese Aktien alle nur aus einem Land stammen. Dieser Effekt wird als „Home-Bias“ bezeichnet. Um das Risiko dieser Depot-Zusammenstellung zu minimieren, sollten Sie auch internationale Aktien in Betracht ziehen.

Auf welche Aktien Deutsche setzen:

  • BASF
  • Siemens
  • Allianz
  • Deutsche Telekom
  • Daimler
  • Deutsche Bank
  • SAP
  • E.ON
  • Münchner Rück
  • Bayer

Zu hohe Cash-Bestände und teure Bankprodukte gefährden Rendite

BonusViele Deutsche Anleger setzen außerdem auf zu hohe Cash-Bestände und zu teure Bankprodukte. Tagesgelder und Festgelder sind trotz Niedrigzinsumfeld gern genutzte Anlagen, bieten sie doch eine vermeintliche Sicherheit und garantierte Zinserträge. Häufig bestehen die Depots auch aus unsystematisch zusammengestellten Einzelpositionen und in vielen Fällen haben einzelne Branchen oder sogar Einzeltitel eine so starke Gewichtung, dass das Risiko und die mögliche Rendite ungünstig verschoben sind. Die Deutschen haben in Sachen der Streuung ihrer Depots demnach noch einiges zu lernen. Viele Deutsche haben auch einfach noch keine Langzeiterfahrungen auf dem Aktienmarkt. In den USA haben einige Familien mit Coca-Cola-Aktien ein Vermögen gemacht. Allerdings nur, indem sie die Aktien über drei Generationen hinweg gehalten haben.
Das Geheimnis des Erfolges sind demnach vor allem eine breite Vermögensaufstellung und eine langfristige Anlagestrategie.

Depotzusammensetzungen im Internet überprüfen

Mit der breiten Vermögensaufstellung und einer langfristigen Anlagestrategie werden die vorhandenen Risiken am Aktienmarkt reduziert und auch Privatanleger können erfolgreich investieren. Wer wissen will, wie andere Anleger ihre Depots aufstellen, kann dies ganz einfach im Internet abfragen. Hier finden sich etwa Angaben zu den großen Aktiendepots von Warren Buffet, der als einer der erfolgreichsten Aktienstrategen aller Zeiten gilt. Unter dem Bereich Social Trading bieten viele Onlinebroker zudem die Möglichkeit den erfolgreichsten Tradern des jeweiligen Brokers zu folgen und deren Anlagestrategien zu kopieren. Vor allem Einsteiger können so vom Wissen anderer Anleger profitieren und eine gute Streuung ihrer Anlagen erreichen.