FinTech krempelt den Finanzsektor um!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 16.11.2020


Bei den Finanzdienstleistern macht derzeit das Modewort „FinTech“ die Runde. Dieser Begriff ist eine Neuschaffung, welche sich aus den Begriffen „financial services“ und „technology“ zusammensetzt. Und Englisch ist in der Finanzbranche bekanntlich lingua franca.
Auf gut Deutsch gesagt bezeichnet „FinTech“ neue Technologien in der Finanzbranche – welche sich für die Endkunden drastisch auswirken können! Hier geht es um neue Dienstleistungen wie Mobile-Payment (via Smartphone) oder Crowdinvesting. Für eine Definition des Begriffs „FinTech“ hier der Link zum entsprechenden Wikipedia-Eintrag.

FinTech: Chance für junge Startups!

Ein Markenzeichen von FinTech ist es, dass sich in diesem Sektor gerade jungen „Startups“ auch Chancen bieten. In früheren Zeiten gab es die großen Geschäftsbanken und die lokalen Sparkassen, welche Bankdienstleistungen angeboten haben. Heute kann auch ein Startup eine Plattform aufbauen, auf welcher sich Kunden gegenseitig Kredite geben (und die Plattform eine Gebühr für sich einstreicht).
Auf diese Weise können solche Startups auch in das Geschäft traditioneller Banken vordringen und diesen Marktanteile abnehmen. Diese neue Entwicklung ist es durch neue technologische Entwicklungen möglich geworden. Das Zeitalter der Smartphones, die möglichen Auswertungen massiver Datenansammlungen („Big Data“) und Cloud-Lösungen mit Zugriff von „überall“ haben das erst ermöglicht.

FinTech: Geschäftsbanken wie die Commerzbank schwimmen mit

Es gibt das Gerede von einer möglicherweise „disruptiven Technologie“, welche die alten Formen dieser Dienstleistungen fast vollständig ersetzen könnte. So weit gehe ich nicht – denn die bestehenden Geschäftsbanken werden sich sicher nicht widerstandslos die Butter vom Brot nehmen lassen. Und wer sagt denn, dass diese nicht auch auf „FinTech“ setzen können?
Beispiel Commerzbank. Die blocken nicht, sondern treten sozusagen die Flucht nach vorne an. Seit rund einem Jahr hat die Commerzbank einen eigenen Inkubator für Startups aus dem Bereich „FinTech“. Aussichtsreiche neue Unternehmen aus diesem Sektor werden nicht bekämpft – sondern sozusagen umarmt. Sie können von der Commerzbank Beteiligungskapital erhalten – was für die Commerzbank den großen Vorteil hat, dass so ein Konkurrent zu einer potenziellen Tochter wird.
Deshalb ist die Commerzbank in so einem Fall auch großzügig, was die Bereitstellung von IT-Infrastruktur und Geschäftsräumen betrifft. Wenn du sie nicht besiegen kannst – dann tue dich mit ihnen zusammen, so könnte diesbezüglich das Motto lauten.

FinTech-Prognose: Einige werden untergehen – einige gewinnen

Auch das Unternehmen Rocket Internet setzt laut eigenen Angaben auf einige in Deutschland ansässige Fintech-Startups.
Wie im Fall des „dotcom“-Booms der späten 1990er werden wahrscheinlich viele dieser Fintech-Startups untergehen. Doch, wer weiß, einige könnten zu neuen großen Mitspielern im Finanzdienstleistungsgeschäft werden. Bleibt nur das kleine Problem, zu erkennen, wer das sein wird (wenn überhaupt).