Merck stellt Strategie für 2016 vor

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 15.12.2019


Vor einigen Tagen (10. Dezember) hat Merck im Rahmen eines Kapitalmarkttages des Unternehmens über die strategischen Planungen für 2016 informiert. Dabei soll laut Angaben des Unternehmens die Integration des übernommenen Unternehmens „Sigma-Aldrich“ sowie die „Weiterentwicklung der Pharma-Pipeline“ im Mittelpunkt stehen. Ich habe mir zudem auch einmal die jüngsten Quartalszahlen etwas genauer angeschaut. Hier der Blick auf die Details:
Im Rahmen des Kapitalmarkttages fand ich insbesondere die Anmerkungen zur in diesem Jahr erfolgten Übernahme von Sigma-Aldrich sehr interessant. Das Merck-Management hat mitgeteilt, dass sich dieser Zukauf 2016 positiv auf das Ergebnis auswirken soll. Nun, das sollte ich besser konkretisieren: Mit „Ergebnis“ ist in diesem Fall das „operative Ergebnis vor Sondereinflüssen“ gemeint (= Ebitda pre). Laut Merck-Management können durch die Übernahme Kosten in Höhe von 90 Mio. Euro eingespart werden – das sind die bei Übernahmen bekannten „Kostensynergien“. Oft genug bedeutet „Synergieeffekte“ aber auch „Arbeitsplatzabbau“, und auf diese Weise können solche Erfolge von den Mitarbeitern, die entlassen werden, keineswegs geschätzt werden.

Merck investiert kräftig in seine Pharma-Sparte

Was noch? Im Rahmen des Kapitalmarkttages teilte Merck mit, dass man im kommenden Jahr rund 250 Mio. Euro zusätzlich in die Pharma-Sparte investieren möchte. Die Zahlen für das dritte Quartal waren gut ausgefallen: Merck konnte die Umsätze um 6,8% auf 3,1 Mrd. Euro erhöhen. Dabei lag das organische Wachstum bei soliden 3,3% (das darüber hinaus gehende Wachstum kam durch für Merck positive Währungseffekte zustande). Rund ein Drittel der Umsätze wird inzwischen in der Region „Asien-Pazifik“ erzielt. Das Ebitda (= Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) stieg mit 10,2% sogar überdurchschnittlich.

Merck erhöht die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2015

Während manche andere Unternehmen zuletzt eine Gewinnwarnung abgeben mussten, war bei Merck das Gegenteil der Fall: Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde angehoben. Bisher waren 12,3 bis 12,5 Mrd. Euro Umsätze prognostiziert worden – das wurde auf 12,6 bis 12,8 Mrd. Euro Umsatz angehoben. Und auch das Ebitda (bisher bei 3,58 bis 3,65 Mrd. Euro gesehen) soll nun höher als bisher erwartet ausfallen, die neue Prognose liegt bei 3,58 bis 3,65 Mrd. Euro. Es wird immer wieder auf Sigma-Aldrich verwiesen, diese Übernahme war demnach laut Aussage des Managements eine überaus erfolgreiche Transaktion.

Merck: Mittel für F&E werden teilweise deutlich erhöht

Die Mittel für Forschung & Entwicklung (F&E) werden je nach Bereich unterschiedlich teilweise deutlich erhöht. So prognostiziert das Merck-Management für 2016 zum Beispiel für den Bereich Immunonkologie rund 150 bis 200 Mio. Euro höhere F&E Investitionen als noch im laufenden Geschäftsjahr. Da soll zum Beispiel in einen immunonkologischen Antikörper investiert werden, den Merck zusammen mit Pfizer entwickeln möchte. Dann gibt es laut Merck noch weiter Projekte im, ich zitiere: „Frühstadium der klinischen Entwicklung“.
Hintergrund zur Merck KGaA: Merck ist übrigens keine Aktiengesellschaft, sondern eine „Kommanditgesellschaft auf Aktien“. Das Unternehmen befindet sich zum Großteil in Familienbesitz. Laut Wikipedia hält die Familie Merck über die E. Merck KG als Komplementär rund 70% des Gesamtkapitals des Unternehmens.

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktien zu handeln. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine. Wir recherchieren nach bestem Wissen und Gewissen, übernehmen aber keine Gewähr für die Richtig