Amazon investiert ins autonome Fahren

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 27.07.2021


Amazon steigt beim amerikanischen Start-up Plus ein und investiert damit weiter auf dem Zukunftsmarkt für autonomes Fahren. Das Ziel ist es, dass bald Liefer-Lkws von Amazon selbstständig fahren und so Kosten sparen. Amazon bestellte bei Plus bereits mindestens 1.000 Systeme, mit denen Lkws automatisiert werden. Die Amazon-Aktie kann auch bei XTB gehandelt werden.

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Kauf von Systemen und Beteiligung

Neben der umfangreichen Bestellung bei Plus will Amazon aber auch direkt bei dem Start-up einsteigen und sich so die Technologie des Unternehmens sichern. Dazu erwarb Amazon die Option, etwa 20 Prozent des Start-ups aus Kalifornien zu kaufen. Der Kaufvertrag über die 1.000 Systeme zum autonomen Fahren von Lkws hat eine Laufzeit bis Ende Januar 2024.

Plus arbeitet mit dem Lkw-Hersteller Iveco zusammen und plant die Entwicklung von Sattelschleppern. Diese sollen jeden Tag 1.500 Kilometer autonom fahren können. Selbstfahrende Lkws können sich in Zukunft zu einem Wettbewerbsvorteil in der Warenlogistik entwickeln. Darüber hinaus will Plus bald an die Börse gehen und bereitet den Börsengang vor. Die Option zur Beteiligung von Amazon geht aus einem Zulassungsantrag an die amerikanische Börsenaufsicht United States Securities and Exchange Commission (SEC) hervor.

Amazon investiert ins autonome Fahren

Plus vor Fusion

Laut des Dokuments kann Amazon bis zu 420.702.410 Vorzugsaktien zum Preis von 0,466 US-Dollar erwerben. Plus plant, mit Hennessy Capital Investment zu fusionieren. Nach der Fusion könnte Amazon so rund ein Fünftel des Unternehmens besitzen bzw. hat das Recht, die entsprechende Menge an Aktien zu erwerben. Gemeinsam mit Hennessy Capital Investment soll das Unternehmen etwa 3,3 Milliarden Dollar wert sein. Dies geht aus einer Mitteilung von Plus aus dem Mai hervor.

2016 gründeten einige Absolventen der Stanford University das junge Unternehmen, dessen Technik normale Lkws so umbaut, dass sie auch auf langen Strecken ohne Fahrer unterwegs sein können. Plus hat Unterstützung von einigen Investoren wie GSR Venture Management oder der Full TruckAlliance aus China. Zudem kooperiert Plus mit der chinesischen SF Holding. Diese testet die umgerüsteten Lkws bereits in der Logistik. Gemeinsam mit der China FAW Group soll bald die Massenproduktion der Lkws beginnen. Außerdem arbeitet man zusammen mit dem US-Motorenhersteller Cummins an Trucks, die mit Gas betrieben werden.

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Kostenvorteile durch selbstfahrende Lkws

Amazon geht mit der Beteiligung an Plus einen weiteren Schritt, um Liefersysteme zu automatisieren und effektiver zu organisieren. Auf diesem Weg will der Versandhändler zudem Kosten sparen. Vor allem auf der für viele Lieferdienste, wie zum Beispiel Gorillas, so wichtigen „letzten Meile“ könnten die Kosten womöglich um ein Drittel gesenkt werden. Amazon beteiligt sich so auch an Technologien auf einem Milliardenmarkt. Auch Google arbeitet an selbstfahrenden Autos und ist auf dem Markt für autonomes Fahren sehr aktiv. Der Internet-Konzern investiert hier hohe Summen für Forschung und Entwicklung.

Mit Übernahmen wie der von Plus kann sich Amazon Wissen und Kostenvorteile sichern. Der Roboter-Taxi-Entwickler gehört bereits seit rund einem Jahr zu Amazon und wurde für 1,2 Milliarden Dollar übernommen. Zoom entwickelt autonome Taxis und stellte Ende letzten Jahres sein „E-Shuttle“ vor. Diese fahren an der Westküste der USA bereits testweise.

Amazon investiert ins autonome Fahren

Amazon stellt sich immer breiter auf

Schon damals wurde klar, dass Amazon Interesse am Markt für selbstfahrende Autos hat. Dies war ein weiteres Signal, dass Amazon längst nicht mehr nur Bücher verkauft. Der Internethändler ist beispielsweise am Streamingmarkt, bei Cloud-Angeboten und im Bereich der Logistik aktiv. Zoox war bis zur Übernahme durch Amazon fast unbekannt. Damals war die Übernahme von Zoox die größte in der Geschichte von Amazon.

Zoox wurde 2014 gegründete und wurde in den letzten Jahren zu einem Experten für autonomes Fahren. Das Unternehmen entwickelt nicht nur die entsprechende Technik, sondern baut auch eigene Autos. Diese sind sogenannte bidirektionale E-Autos, die ohne Lenkrad auf einer vorab festgelegten Strecke fahren. Sie fahren allerdings nur vorwärts und rückwärts und müssen nicht drehen.

Amazon arbeitetet schon seit einiger Zeit daran, Bestellungen mit selbstfahrenden Autos günstiger zu gestalten und so unabhängiger von Paketzustellern wie DHL zu werden. Zoox hatte zunächst Roboter-Taxis für den Personenverkehr entwickelt und in einige US-Städten getestet. Allerdings zeigte sich damals, dass die Technik für den alltäglichen Gebrauch noch nicht ausgereift war. Für den Transport von Waren von Amazon könnte dies jedoch passend sein.

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Experimente mit neuen Lieferwegen

Der Versandhändler experimentierte in den letzten Jahren allerdings auch mit anderen Lieferwegen. So wurden ein Roboter, der Pakete ausliefert, und eine Lieferdrohne vorgestellt. Amazon geht es wohl nicht nur um die Optimierung der Warenauslieferung, sondern auch darum, auf einem Zukunftsmarkt Fuß zu fassen. Zoox könnte zudem ein wichtiger Konkurrent für Waymo, dem Spezialisten für autonomes Fahren, der zu Google gehört, werden. Waymo arbeitet unter anderem mit Daimler Trucks zusammen. Ein weiterer bekannter Name in der Branche ist Tusimple. Das Unternehmen arbeitet an selbstfahrenden Trucks und arbeitet unter anderem mit der VW-Tochter Traton zusammen.

Schon 2019 intensivierte Amazon seine Bemühungen beim Thema autonomes Fahren. Damals nahm Amazon an einer Finanzierungsrunde im Umfang von 500 Millionen Dollar für das Start-up Aurora teil, dass 2017 gegründet wurde. Aurora entwickelt Sensoren und Software für selbstfahrende Autos. Bereits damals sah Jeff Bezos im autonomen Fahren die Möglichkeit, die Jobs der Amazon-Mitarbeiter in Verteilzentren und auf der Straße sicherer und produktiver zu machen.

Amazon investiert in Strat Ups

Autonomes Fahren weiter teuer

Allerdings sind Entwicklung und Forschung bei Technologien zum autonomen Fahren weiterhin sehr teuer. Dazu kommt, dass die Erfolge bisher noch überschaubar sind. Beispielsweise gibt es immer wieder Unfälle mit selbstfahrenden Autos. Zudem ist die Entwicklung der Autos sehr komplex und wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Massentauglich sind selbstfahrende Autos bisher nicht. In Deutschland wurde gerade erst ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass Vorgaben zu selbstfahrenden Autos macht.

Mittlerweile arbeiten aber viele Autobauer an Projekten zu selbstfahrenden Autos, was neben der Elektromobilität eines der wichtigsten Zukunftsthemen der Branche ist. Allerdings wurden durch die Corona-Pandemie einige Projekte unterbrochen oder verschoben. Beispielsweise verschob Ford einen geplanten Dienst für selbstfahrende Autos auf das kommende Jahr und will die eigene Strategie zu selbstfahrenden Fahrzeugen noch einmal überdenken.

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Auch E-Transporter bestellt

Amazon stieg zudem 2019 mit 2,7 Milliarden Dollar beim amerikanischen Start-up Rivian ein. Das Unternehmen hat für den Versandhändler einen E-Transporter entworfen, der in einer eigens dafür gebauten Fabrik hergestellt wird. Der Gesamtauftrag über 10.000 E-Lieferwagen ist bis 2030 geplant. Amazon will mit diesen Bemühungen dazu beitragen, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens schon zehn Jahre früher erreicht werden. Das Unternehmen will bis 2040 CO2-neutral werden. Viele der bestellten Fahrzeuge sollen daher mit Strom aus erneuerbaren Energien aufgeladen werden. Denkbar ist, dass in Zukunft auch die Aktionäre von Amazons Investments in Elektromobilität und selbstfahrende Autos investieren werden.

Amazon verfolgt mit seiner Strategie Klimaziele und will Kosten in der Logistik einsparen. Dazu kommt, dass sich das Unternehmen einen großen Marktanteil sichern und die vernetzte Zukunft der Logistik mitgestalten will. Dies steht in enger Verbindung mit den Cloud-Diensten die Amazon Web Services (AWS) anbietet. AWS kann hilfreiche Technologie für das autonome Fahren anbieten. Diese wird schon jetzt von Lkw-Herstellern wie Daimler Trucks eingesetzt.

Amazon investiert in Start-up

Amazon-Aktie bei XTB beliebt

Die Amazon-Aktie gehört auch bei XTB zu den beliebtesten Handelsinstrumenten und ist Teil des Angebots zum direkten Aktienhandel des Brokers, dass über 2.800 Aktien der 16 größten Börsenplätze der Welt umfasst. Hier ist der Handel bis zu einer monatlichen Handelssumme von 100.000 Euro kommissionsfrei. Der Broker bietet alternativ auch CFDs auf Aktien an. Hier ist der Handel über einen direkten Marktzugang möglich und jede Order wird an die Börse mit dem besten Ausführungspreis weitergeleitet.

Der Handel erfolgt über eine moderne Handelsplattform, auf der Trader auch Charts und Indikatoren finden. Auch kostenlose Echtzeitkurse und aktuelle Marktnachrichten bietet XTB seinen Tradern an. Der Broker hat mittlerweile über 317.000 Kunden in aller Welt. Diese können sich bei Fragen natürlich an den Kundenservice von XTB wenden. Hier hilft auch ein persönlicher Ansprechpartner mit einer Strategie-Analyse weiter. Das Angebot des Brokers umfasst, laut unserem XTB Test, auch Trading-Pakete, Fachartikel und Webinaraufzeichnungen.

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Fazit: Amazon stellt sich auf dem Automarkt breiter auf

Amazon investiert erneut in ein US-Startup aus der Autobranche. Das junge Unternehmen Plus ist im Bereich selbstfahrender Lkws aktiv. Der Versandhändler bestellt allerdings nicht nur 1.000 Systeme, sondern sicherte sich auch das Recht, 20 Prozent des Unternehmens zu übernehmen. Bereits in den letzten Jahren beteiligte sich Amazon an mehreren Unternehmen, die sich mit Elektro-Fahrzeugen oder selbstfahrenden Autos beschäftigen.

Die Aktie von Amazon ist auch bei XTB beliebt und kann hier im direkten Handel bis zu einer monatlichen Summe von 100.000 Euro kommissionsfrei gehandelt werden. Alternativ können Aktien über eine moderne Plattform auch als CFDs gehandelt werden. Im direkten Aktienhandel bei XTB finden Trader über 2.800 Aktien von 16 Börsen.

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