Netflix mit durchwachsenen Quartalszahlen

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 23.07.2021


Die neuesten Quartalszahlen von Netflix, insbesondere die Abonnentenzahlen und der Ausblick auf das aktuelle Quartal, überzeugten die Anleger an der Börse nicht. Die Aktie des Streaminganbieters fiel in der Folge deutlich. Netflix hat gerade mit einigen Problemen zu kämpfen, beispielsweise die stärker werdende Konkurrenz. Die Aktie des Streamingdienstes ist, laut unserem XTB Test, auch bei XTB handelbar.

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Gewinn und Umsatz weiter hoch

Noch vor einigen Monaten schauten viele Menschen Netflix-Serien wie „Bridgerton“ oder „Das Damengambitt“. Doch die Konkurrenz wird immer stärker und Netflix hat immer mehr Schwierigkeiten, neue Abonnenten zu finden. Netflix konnte allerdings auch im zweiten Quartal 2021 trotz des Fehlens neuer Film-Highlights einen Milliardengewinn erzielen. Der Gewinn erhöhte sich im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 um fast 90 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Beim Gewinn und beim Umsatz wurden die Erwartungen von Experten übertroffen. Allerdings fiel der Gewinn pro Aktie niedriger aus, als erwartet worden war. Auch die Aussichten für das neue Quartal fielen schlechter aus, als erwartet.

Die Einnahmen gingen zuletzt um knapp 20 Prozent nach oben und lag im zweiten Quartal bei 7,3 Milliarden Dollar. Damit betrug die Umsatzrendite ebenfalls fast 20 Prozent. Nur im ersten Quartal des Jahres konnte Netflix ein besseres Ergebnis erreichen. Allerdings zeigten sich die Anleger an der Börse nicht überzeugt – ganz im Gegenteil.

Netflix mit durchwachsenen Quartalszahlen

Schwache Abonnentenzahlen vorgelegt

Diese Reaktion lag allerdings weniger an den Umsatz- und Gewinnzahlen, sondern an den eher schwachen Abonnentenzahlen. Von April bis Juni konnte Netflix nur 1,5 Millionen neue Nutzer anlocken. So niedrig war die Neukundenzahl noch nie in einem Quartal. Das Wachstum bei den Abonnentenzahlen schwächt sich damit deutlich ab. Damit hat Netflix derzeit rund 209 Millionen Nutzer. Die Neukundenzahl übertraf dennoch die Erwartungen von Experten, die nur von 1,12 Millionen neuer Kunden aus. Zudem ging Netflix nur von einer Million neuer Kunden aus. Die Zahlen sind aber weit von früheren Erfolgen entfernt.

Auch die Aussicht für das aktuelle Quartal ist sieht eher pessimistisch aus. Bis Ende September geht das Unternehmen nur von 3,5 Millionen neuen Kunden aus. Experten hatten auf 5,86 Millionen erwarteter Kunden für das aktuelle Quartal gehofft. Im ersten und zweiten Quartal konnte Netflix 5,5 Millionen neuer Kunden gewinnen. Dies ist der niedrigste Wert seit dem ersten Halbjahr 2013. Allerdings war Netflix damals in deutlich weniger Ländern aktiv als heute. Das Unternehmen rechtfertigt die niedrigeren Kundenzahlen damit, dass die Nutzer derzeit im Schnitt weniger Serien und Filme schauen, als noch vor einem Jahr.

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Aktie fiel nach Veröffentlichung der Quartalszahlen

Der Aktienkurs fiel nach Bekanntgabe der Zahlen teilweise um bis zu 4,8 Prozent, konnte sich aber später wieder erholen. Zwischenzeitlich war die Aktie nur noch 505,61 Dollar wert. Dies war der erste Kursrückgang seit drei Monaten. Zuvor verlief bereits der Start ins Jahr eher langsam und auch die Prognose für das zweite Quartal fiel vor einigen Monaten schwach aus. In den ersten sechs Monaten des Jahres fiel die Aktie letztendlich insgesamt um 2,3 Prozent. Damit war das erste Halbjahr für die Aktie das schwächste erste Halbjahr seit 2016.

In den letzten Monaten schauten viele Netflix-Abonnenten Serien wie „Bridgerton“ oder „The Crown“. Dazu kamen Erfolge wie die französische Serie „Lupin“ mit „Ziemlich beste Freunde“-Star Omar Sy. Die erste Staffel der Serie wurde pandemiebedingte in zwei Teilen ausgestrahlt. Allein in der ersten Woche klickten 54 Millionen Nutzerkonten die Serie an. Die spanische Serie „Saga“ war ebenfalls ein Erfolg.

Dennoch waren die Erfolge im letzten Jahr stärker. Zu Beginn der Pandemie kamen zuhauf neue Kunden zu Netflix. Im ersten Halbjahr 2020 kamen in kurzer Zeit mehr als 25 Millionen neue Kunden hinzu. Netflix selbst spricht in einem Brief an seine Aktionäre von einer ungewöhnlichen Verzerrung der Abonnentenzahlen.

Verlust bei Netflix-Aktie

Konkurrenten holen auf

Allerdings punktet nicht mehr nur Netflix mit interessanten Filmen und Serien. Disney+, Apple und Amazon bieten mittlerweile ebenfalls ein starkes Angebot. Netflix will daher 17 Milliarden Dollar für neue Filme und Serien ausgeben. So soll es beispielsweise eine neue Staffel von „The Witcher“ geben und bald wird der Film „Don‘t look up“ mit Stars wie Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett und Meryl Streep anlaufen. Aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie kam auch die Filmbranche zeitweise zum Erliegen. Daher ist derzeit nicht mit großen Filmen zu rechnen. Auch hier wird es eine Weile dauern, bis die Branche sich von der Pandemie erholt hat.

Zudem arbeitet Netflix aktuell an neuen Einnahmequellen. Diese sollen auch das zukünftige Wachstum sichern. So wurde im Juni ein Online-Shop für Fanartikel eröffnet, der aber bisher noch wenige Merchandising-Artikel anbietet. Auch Disney hat ein vergleichbares Angebot. Ein weiteres Standbein sollen Videospiele werden, die Abonnenten ohne zusätzliche Gebühren zur Verfügung gestellt werden sollen. Das Angebot steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber Netflix konnte mit Mike Verdu einen echten Experten für Gaming-Angeboten für sich gewinnen. Verdu arbeitete zuvor für Facebook. Damit bestätigte Netflix einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg.

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Neue Kunden über Videospiele anlocken

Auf diesem Weg will Netflix neue Kunden locken. Die Spiele sollen in den nächsten Wochen neu zum Angebot hinzukommen. Die ersten Spiele sollen vor allem auf Mobilgeräte ausgelegt sein, sodass die Nutzer online am Handy ihr Lieblingsspiel spielen können. Die Spiele sollen auf der einen Seite selbst entwickelt werden, auf der anderen Seite sollen aber auch Lizenzen von anderen Studios erworben werden.

Streaming für Videospiele ist schon länger ein Trend. Microsoft, Google und Nvidia machen hierzu Angebote. Dabei laufen die Spiele auf Servern des Unternehmens und die Nutzer können diese über das Internet spielen. Das auch Netflix nun in diesem Bereich einsteigen will, hat den Hintergrund, dass sich Netflix schon seit Jahren auch in Konkurrenz zu Social-Media-Plattformen, YouTube und anderen Anbietern sieht.

weniger Wachstum bei Netflix

Expansion auf neue Märkte

Netflix plant demnach, in neue Märkte zu expandieren. Allerdings geht Netflix-Chef Reed Hastings nicht davon aus, dass die Menschen nach Ende der Pandemie mit dem Streamen aufhören werden. Des Weiteren ist er der Auffassung, dass das Wachstum in den nächsten Jahren anhalten wird. Hastings macht sich zudem keine Sorgen, dass es Probleme durch neue Wettbewerber gegen wird. Neben Disney+ könnte sich HBO zu einem starken Konkurrenten entwickeln. Die Konkurrenten machen gerade mit Fusionen und Zukäufen auf sich aufmerksam, was diese weiter stärken könnte.

Das Wachstum von Netflix scheint sich zu verlangsamen. Daher versucht das Unternehmen, seinen Anlegern Zuversicht zu vermitteln und zu versichern, dass es weitere Möglichkeiten zum Wachstum gibt. Das Unternehmen räumt ein, dass die Zahle derzeit eher schwach sind, versucht aber, den Blick von Medien, Ökonomen und Anleger auf neue Geschäftsfelder zu richten, die in Zukunft Wachstum versprechen sollen.

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Wachstum bei Netflix hat sich verlangsamt

Zudem sagt das Unternehmen, dass weniger Nutzer kündigen würden als vor der Pandemie. Weitere Zuversicht soll auch die Aussage geben, dass bisher nur 20 Prozent aller Haushalte der Welt mit Breitbandanschluss Abonnenten von Netflix seien. Die Investoren zeigten sich aber wohl auch deshalb so enttäuscht, da sich das Wachstum schneller verlangsamt hat, als Beobachter erwartet hatten.

Die Quartalszahlen fielen damit generell eher schwach aus, vor allem die Aussicht auf das dritte Quartal. Auch das geplante Gaming-Angebot von Netflix schien bei Anleger kaum Begeisterung ausgelöst zu haben. Auch das Chartbild für die Netflix-Aktie und die Kursentwicklung überzeugen gerade nicht. Aber die Geschichte von Netflix und des Streamings hat gezeigt, dass sich das Blatt auch schnell wieder wandeln kann.

Verlust bei Netflix-Aktie

Netflix-Aktie bei XTB handeln

Die Netflix-Aktie ist auch Teil des Angebots von XTB. Der Broker bietet internationale Aktien im direkten Handel und über CFDs ab. Der direkte Handel mit Aktien ist bis zu einer Handelssumme von bis zu 100.000 Euro kommissionsfrei möglich. Dabei bietet der Broker den Handel an 16 Börsen an und stellt von diesen auch Echtzeitkurse zur Verfügung. Bei Aktien-CFDs handeln Trader über einen direkten Marktzugang.

Weitere Basiswerte im CFD-Handel umfassen Indizes oder Rohstoffe. Der Broker bietet ein breites Schulungsangebot an, dass sich an Anfänger und erfahrene Trader richtet. Dazu kommen zahlreiche Webinare, in denen Trader ihr Wissen erweitern und aktuelle Informationen von den Märkten bekommen können. Viele Fragen beantwortet auch der Kundenservice in Frankfurt am Main.

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Fazit: Wachstum von Netflix verlangsamt sich

Die Quartalszahlen von Netflix überzeugten die Anleger nicht. Die Aktie fiel nach der Bekanntgabe der Zahlen deutlich. Dabei waren nicht unbedingt die Umsatz- und Gewinnzahlen das Problem, sondern die Kundenzahlen und die Erwartungen für das kommende Quartal. Der Anbieter versucht derzeit, neue Märkte zu erschließen und so weitere Wachstumsmöglichkeiten ausfindig zu machen.

XTB hat die Netflix-Aktie ebenfalls im Angebot. Im direkten Aktienhandel sowie im Aktienhandel über CFDs finden Trader zahlreiche Wertpapiere aus vielen Ländern und Branchen. Dazu kommen CFD-Basiswerte wie Währungen oder Indizes. Das Angebot des Brokers wird über viele Bildungsangebote ergänzt.

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