Bilanzskandal bei Wirecard wird größer

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.01.2021


Der Bilanzskandal bei Wirecard wird immer größer. Nun gab das Unternehmen bekannt, dass beim Amtsgericht München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt werden soll. Die Wirtschaftsprüfer von EY gehen zudem von Betrug bei Wirecard aus. Die Aktie des Unternehmens verlor um 80 Prozent – einer der höchsten jemals erreichten Tagesverluste im DAX.

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Möglicherweise Insolvenzverfahren bei Tochterunternehmen

Wirecard gab zur Begründung des Insolvenzverfahrens eine drohende Zahlungsunfähigkeit sowie Überschuldung an. Das Unternehmen prüft zudem, ob auch für Tochtergesellschaften ein Insolvenzverfahren beantragt werden muss. Seitdem vor rund einer Woche bekannt wurde, dass fast zwei Milliarden Euro, die auf Konten auf den Philippinen liegen sollten, wohl nicht existent sind, steht Wirecard im Fokus eines Finanzskandals.

Die Wirtschaftsprüfer von EY hatten es abgelehnt, dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 zuzustimmen. Sie konnten keine ausreichenden Belege für die angegebenen Gelder auf Treuhandkonten auf den Philippinen finden. Wirecard gab mittlerweile zu, dass die Gelder wohl nicht vorhanden sind. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ende der letzten Woche zurückgetretenen Unternehmenschef Markus Braun. Gegen ihn wurde zudem ein Haftbefehl erlassen. Nachdem eine Kaution hinterlegt wurde, wurde er jedoch vorerst aus der Haft entlassen.

EY geht von Betrug aus

Nicht nur gegen Braun wird ermittelt. Im Fokus stehen auch der ehemalige Finanzchef von Wirecard für Südostasien sowie ein Treuhänder, der bis Ende letzten Jahres für Wirecard gearbeitet hatte. Neben der Staatsanwaltschaft geht mittlerweile auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY von Betrug und schwerer Kriminalität aus. Das Unternehmen spricht von „umfassendem Betrug“. An diesem waren wohl mehrere Akteure in unterschiedlichen Ländern und Institutionen beteiligt.

EY arbeitet mit den Behörden zusammen. Die Wirtschaftsprüfer sagten den für die Aufklärung der Geschehnisse bei Wirecard zuständigen Mitarbeitern, dass sie bei der Abschlussprüfung der Unterlagen für das Geschäftsjahr 2019 gefälschte Saldenbestätigungen und weitere gefälschte Dokumente in Zusammenhang mit den Konten auf den Philippinen gefunden hatten.

Bilanzskandal Wirecard

Auch BaFin und EY in der Kritik

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist einer der vier größten der Welt und wird mittlerweile ebenfalls kritisiert. Das Unternehmen arbeitet schon viele Jahre für Wirecard und hatte auch die Abschlüsse der vergangenen Jahre geprüft. Daher kommt nun die Frage auf, warum EY den Betrug nicht früher festgestellt hat.

Der Skandal um Wirecard könnte zudem Banken wie die Commerzbank oder die ING beeinflussen, denn Wirecard hat wohl in den letzten Jahren Kredite in Höhe von bis zu 1,75 Milliarden Euro erhalten. Die BaFin, die ebenfalls aufgrund der Vorkommnisse bei Wirecard in der Kritik steht, will verhindern, dass die Wirecard Bank Teil des Insolvenzverfahrens wird und hat einen Sonderbeauftragten für die Bank bestimmt.

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Deutsche Börse reagierte noch nicht

Die Deutsche Börse wird wohl nicht vor September mit einer Herausnahme der Aktie aus dem DAX reagieren. Erst bei der regelmäßigen Überprüfung des Indexes Anfang September ist mit einer solchen Entscheidung zu rechnen. Delivery Hero oder Symrise könnten dann den Platz von Wirecard im DAX erhalten. Wenn Wirecard aber abgewickelt wird oder der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens scheitert, kann die Deutsche Börse früher handeln und Wirecard würde sofort aus dem DAX herausgenommen. Geprüft wird aber ein Sanktionsverfahren gegen Wirecard. Auch die Mitgliedschaft im Prime Standard der Deutschen Börse behält Wirecard wohl zunächst.

Die Turbulenzen der letzten Tage führten jedoch zu hohen Verlusten bei der Wirecard-Aktie. Am Donnerstag wurde der Handel sogar für eine Stunde ausgesetzt, nachdem die Verluste zu hoch gewesen waren. Erstmals seit 2011 ist die Wirecard-Aktie weniger als zehn Euro wert. Teilweise betrug der Verlust über 80 Prozent und die Aktie fiel auf einen Wert von 2,50 Euro. Vorher war die Wirecard-Aktie noch 10,70 Wert. Noch vor eineinhalb Wochen vor Bekanntwerden des Skandals kostete die Wirecard-Aktie etwa 100 Euro.

Aktie mit hohen Verlusten

Als die Aktie 2018 in den DAX aufstieg, war sie 199 Euro wert. Am Donnerstag könnte die Wirecard-Aktie nun aber einen negativen Rekord aufgestellt haben und den höchsten Tagesverlust erreicht haben, den jemals ein DAX-Unternehmen erlitt. Die Verluste von 98 Prozent seit letzter Woche sind bereits ein Rekord.

Der Aktienmarkt unterliegt zahlreichen Schwankungen. Politische Entscheidungen können sich ebenso auf die Kurse auswirken wie schwache Geschäftszahlen. Am Beispiel Wirecard ist gut zu sehen, wie wichtig es für Anleger ist, regelmäßig die aktuellsten Informationen von den Märkten im Blick zu haben. Quartalsberichte können ebenso für Kursveränderungen sorgen wie die Vorstellung eines neuen Produkts oder Kritik in Medienberichten.

Aktien gelten in der Regel als gute Anlagen bei einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont. In diesem Fall überstehen Anleger oft auch schwächere Phasen, ohne die Aktie gleich verkaufen zu müssen. Bei Wirecard ist dies aber wohl nicht mehr realistisch. Viele Anleger haben wohl ihre Anteile bereits verkauft.

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Fazit: Skandal bei Wirecard weitet sich aus

Noch immer kehrt bei Wirecard keine Ruhe ein – ganz im Gegenteil. Auch die Wirtschaftsprüfer von EY gehen mittlerweile von Betrug aus. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird allerdings dafür kritisiert, dass ihnen die Ungereimtheiten bei Wirecard nicht schon früher aufgefallen sind. Zudem wird Wirecard wohl die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Die Aktie verlor in den letzten Tagen enorm, wird aber wohl erst im September aus dem DAX genommen.

Trotz des Skandals bei Wirecard bleiben Aktien interessant. Wichtig für den Aktienhandel ist jedoch ein guter Broker wie XTB. Der Anbieter ist nicht nur für das CFD Trading bekannt, sondern auch für den Aktienhandel. Der Handel mit Aktien ist sogar ohne zusätzliche Gebühren wie Aufschläge oder Managementgebühren möglich. Über die Community des Brokers können sich Trader austauschen. Zudem bietet der Anbieter innovative Handelsoptionen an.

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